Frage an Tobias Thalhammer von Dr. Gero W. bezüglich Familie
Guten Tag,
es geht um die Frage Lebensrecht und Lebensschutz in München und Bayern.
Manche Kandidaten sprechen von "lebenswertem Bayern".
Gut so.
Aber wie steht es mit der massenweisen Abtreibung von ungeborenen Menschen und der drohenden Euthanasie (von Alten, Kranken, Lebens- Übderdrüssigen à la Würzburg)?
Ihnen ist sicherlich die große Abtreibungsambulanz im Münchner Westen bekannt, die seit vielen Jahren "Auswirkungen" auch bis in Ihren Stimmkreis hat.
Falls Sie in ein politisches Amt gewählt werden, haben Sie schon jetzt konkrete Ideen, wie Sie versuchen werden, dass Bayern künftig noch mehr lebenswert sein wird, indem weniger Abtreibungen gemacht werden und der drohenden Euthanasie ein Riegel vorgeschoben wird?
Mutige Antworten erwünscht.
Vielen Dank + freundliche Grüße
Dr. Gero Winkelmann, Prakt. Arzt, FCP-Politische Lebensrechtsinitiative, 82008 Unterhaching
Sehr geehrter Herr Dr. Winkelmann,
vielen Dank für Ihre Anfrage, ich beschränke mich auf das Thema Abtreibung, da ich es aus pietätischen Gründen nicht mit der Euthenasie vermengen möchte. Anbei die gewünschte ?mutige? Antwort:
Jeder Mensch sollte das Recht auf Selbstbestimmung haben, und dazu gehört auch das Recht über seinen Körper und die Zukunft von sich und seinen Kindern weitestgehend selbst zu entscheiden. Eine Abtreibung ist ein tiefgründiger, nicht leicht gefällter Entschluss. Ich bin der Meinung, dass, wenn sich eine Frau für die Durchführung einer Abtreibung entscheidet, driftige Gründe vorliegen müssen. Schließlich ist es bei einer angedachten Abtreibung in erster Linie die Frau, die mit der Schwangerschaft und den möglichen Komplikationen leben muss, und die bis zur Volljährigkeit für das Kind in diesen Fällen hauptsächlich die Verantwortung zu tragen hat.
Das vorherrschende Abtreibungsverbot hat sehr viel Leid verursacht. Frauen haben aus Verzweiflung Abtreibungsselbstversuche durchgeführt und damit ihren Unterleib verstümmelt, oder sie haben sich einer illegalen Abtreibung durch unprofessionelle Ärzte unterworfen, wodurch sie danach aufgrund von Infektionen für immer unfruchtbar blieben. Diejenigen Frauen, die über die finanziellen Ressourcen verfügen, umgehen die deutsche Gesetzeslage und lassen den Eingriff im Ausland vornehmen, während Frauen, die hierfür nicht genug Geld haben, in Deutschland eine Entscheidung treffen müssen, die weder im Sinne des Kindes, noch im Sinne der Mutter sein kann ? egal wie sie ausfällt. Der Staat hat sich hier etwas zurückzunehmen, zum Wohle der Mutter und zum Wohle des Kindes. Denn jedes Kind hat ein Recht darauf, möglichst wohlbehütet aufzuwachsen.
Abschließend möchte ich sagen, dass es für mich Fragen aufwirft, dass das Abtreibungsmedikament Mifegyne erst 1999 in Deutschland eingeführt wurde, während es in Frankreich bereits 1988 angewandt wurde. Dieses Medikament birgt im Gegensatz zu der konventionellen Methode des Absaugens nicht die Gefahr einer
Infektion und ist auch lange nicht so traumatisch für die Frau. Diese 10 Jahre lange Vorenthaltung des Medikaments ist meiner Meinung nach mit der Würde des Menschen nicht vereinbar und auch nicht mit mit den damals vorgebrachten christlichen Werten, bei denen Sie vermutlich als FCP (Freundeskreis Christliche Politik) ansetzen. Ein würdiges Leben ist für mich die oberste Maxime. Somit dürfte auch meine Haltung zum Thema Euthenasie vermutbar sein.
Viele Grüße
Tobias Thalhammer