Tobias Raffelt
ÖDP
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Frage von Paul R. •

ödp und Grüne

die ödp hat es, trotz gutem Programm, all die Jahre nicht vermocht, im konservativen Lager eine ähnliche Rolle zu spielen, wie die Grünen im linken Spektrum. Mittlerweile würde ich die Grünen nicht mehr als linke Partei betrachten. Warum also weiterhin diese Spaltung im ökologischen Lager. Sind die Herausforderungen wie Klimawandel und Umweltzerstörung nicht dringend genug, alle Kräfte hierfür zu bündeln?

Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr R.,

herzlichen Dank für Ihre Frage. Sie haben Recht: Klimawandel und Umweltzerstörung sind die dringendsten Themen der aktuellen Zeit. Sie fragen, warum ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei) und Grüne ihre Kräfte nicht bündeln und suggerieren damit, dass beide Parteien gleiche Ziele mit ähnlichen Ansätzen verfolgen.

Tatsächlich aber verfolgt die ÖDP einen viel konsequenteren Ansatz, um unsere Lebensgrundlage zu retten. Dies wird deutlich, wenn Sie die Grundsatz- und Wahlprogramme miteinander vergleichen. Ich möchte Ihnen hierfür exemplarisch drei Beispiele nennen:

1. Klimaneutralität
Die ÖDP fordert dies bis spätestens 2030, die Grünen bis spätestens 2035.

2. Wachstumskritik
Die ÖDP fordert eine Abkehr vom Dogma des Wirtschaftswachstums. Endloses (grünes) Wachstum mit endlichen Ressourcen ist nicht möglich - und wird unsere Probleme eher verschlimmern, also sie zu lösen.

3. Firmen- und Konzernspenden an Parteien
Die ÖDP lehnt per Satzung seit Parteigründung die Annahme von Firmen- und Konzernspenden strikt ab und fordert ein allgemeines Spendenverbot für Firmen an Parteien. Die Grünen haben erst am 20.08.2021 eine Großspende in Höhe von 100.000 von der Deutschen Vermögensberatung AG erhalten. (1)

Die drei beispielhaft genannten Themen haben allesamt direkten Einfluss darauf, inwieweit wir Klimawandel und Umweltzerstörung werden aufhalten bzw. eindämmen können. Bei allen Themen vertritt die ÖDP die deutlich klarere und strengere Position. Aus diesem Grund ist es wichtig und richtig, dass die ÖDP zur Bundestagswahl antritt und übrigens im Vergleich zu den Grünen auch bundesweit mit der Zweitstimme wählbar ist.

Ich kann die Motivation Ihrer Frage nachvollziehen. Aufgrund der Dringlichkeit der Situation halte ich es jedoch für falsch, dass wir unsere deutliche konsequentere Position zugunsten einer "Bündelung" aufgeben.

Das hat nichts mit persönlicher Eitelkeit zu tun, sondern schlicht mit der Erkenntnis, dass das, was die Grünen fordern bzw. in ihrem Programm stehen haben, nicht ausreichend ist, um unsere Lebensgrundlage nachhaltig zu schützen und zu bewahren. Sie können sich sicher sein: Wenn dem so wäre, dann hätte die ÖDP keinen so starken Zulauf an motivierten und engagierten Mitgliedern.

 

Nachweise:

(1) https://www.bundestag.de/parlament/praesidium/parteienfinanzierung/fundstellen50000/2021/2021-inhalt-816896