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Tobias McFadden
PIRATEN
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Frage von Werner N. •

Frage an Tobias McFadden von Werner N. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Tobias,

die Piratenpartei Bayern hat ja in ihrem Wahlprogramm stehen, dass das totale Rauchverbot in Bayerns Gastronomie gut geheißen wird. Ebenso steht sie für ein Werbeverbot für Tabak und Alkohol. Wie stehst du persönlich zum totalen Rauchverbot in Bayerns Gastronomie und zum Werbeverbot für Tabak und Alkohol?

Danke für die Antwort und Gruß,

Werner

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Antwort von
PIRATEN

Hallo Werner,

das mit dem Rauchverbot war auf dem Parteitag denkbar knapp; ich war selbst dabei. Aber ja, wir haben diese Position - nicht ganz unbeeinflusst davon, dass das Gesetz durch einen Volksentscheid zustande kam und wir als Partei mehr direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung fordern.

Mich selbst (als Nichtraucher) hat das Rauchen in kleinen Kneipen nie gestört - im Gegenteil, irgendwie gehörte es dazu. Gut, der anschliessende Gestank in den Klamotten war schon etwas nervig. Auch bin ich der Meinung, dass der Volksentscheid vor allem deshalb gegen die Raucher entschieden wurde, weil die Partyfraktion noch mit ´nem Schädel vom Vorabend im Bett lag und nicht zum Volksentscheid gegangen ist. Selber schuld.

Als Pirat will ich eigentlich immer maximale individuelle Freiheit - jetzt kommt der "Haken" - solange ich andere damit nicht belästige/schädige/gefährde etc.

Zweifellos ist Passivrauchen gesundheitsschädigend. Jetzt könnte man argumentieren, dass Leute, die in kleine Kneipen gehen, das freiwillig machen (Gruppenzwang mal außen vor) und das als freie Menschen dann selbst entscheiden und verantworten können. Dann bleibt aber immer noch das Personal. Da wird´s dann natürlich schwieriger - auf einmal ist´s eine Gesundheitsgefährdung am Arbeitsplatz; jemand, der dringend Arbeit braucht nimmt vielleicht einen Job in einer "Raucherkneipe" an usw. (dass viele in der Gastrobranche sowieso rauchen bringen wir jetzt auch mal nicht als Argument ein...). Also bliebe fast nur noch eine Raucherlaubnis für inhabergeführte Kneipen ohne externes Personal. Das wiederum wäre dann ein unfairer Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen kleinen Kneipen.

In Speiselokalen finde ich das Rauchverbot sehr angenehm. Eine Lösung mit getrennten Räumlichkeiten für Raucher würde dann wieder die selbe Problematik nach sich ziehen wie oben geschildert.

Kurzum: ich finde es irgendwie schade, dass in Kneipen nicht mehr geraucht werden darf, finde aber leider keine Argumentation, die meine Meinung sachlich unterstützen könnte. Die Realität löst diesen Zwiespalt, indem in kleinen Kneipen ab einer gewissen Uhrzeit, wenn nur noch der Wirt und die Stammgäste da sind, die Tür abgesperrt wird und Aschenbecher aufgestellt werden...

Zum Werbeverbot: Stehe ich voll dahinter. Große Konzerne bringen gesundheitsschädliche Drogen auf den Markt und beeinflussen uns mit toller Werbung, das Zeug zu konsumieren. Ich möchte aber neutrale Information und Aufklärung und mir meine Drogen dann selbst aussuchen - unbeeinflusst von Werbeetats. Von daher - klar für ein Werbeverbot.

Liebe Grüße,

Tobias Mc Fadden