Sehr geehrter Herr Krull, wie ist Ihre persönliche Einstellung bezüglich gendergerechter Sprache?
Sehr geehrter Herr Krull,
Da dieses Thema äußerst aktuell ist, möchte ich Ihnen gerne folgende Frage stellen:
Wie ist Ihre persönliche Einstellung hinsichtlich gendergerechter Sprache? Ist es für Sie ein Schritt zur Gleichberechtigung, da sich hierbei auch Menschen angesprochen fühlen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, oder gibt es Ihrerseits große Bedenken? Nutzen Sie selbst gendergerechte Sprache und wenn ja, in welcher Form (Genderstern, Unterstrich, Doppelpunkt, Binnen-I etc.)?
Über eine schnelle und ausführliche Antwort würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank.
Arta G.
Guten Tag, Arta G.,
vielen Dank für ihre Anfrage. Die Verwendung von gendergerechter Sprache im Alltag ist kein einfaches Unterfangen. Gerade im Hinblick darauf, dass Wortbeiträge und Schriftstücke so abgefasst sein sollen, dass sie einem möglichst breiten Kreis der Bevölkerung verständlich sind. Stichwort „Einfache Sprache“. In diesem Sinne habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, entweder weibliche wie männlichen Formen, zum Beispiel Besucherinnen und Besucher, zu verwenden oder geschlechtsneutrale Bezeichnungen zu verwenden. Weder in Wort noch Schrift möchte ich ein Geschlecht benachteiligen. Zugegebenermaßen gelingt mir dies vielleicht im Alltag vielleicht nicht immer. Gleichzeitig muss ich als politischer Verantwortungsträger auch so kommunizieren, dass ich allgemein verständlich bin. Für entsprechende Hinweise und Anregungen bin ich jederzeit offen. Für eine wirkliche geschlechtergerechte Politik bedarf es aber weit mehr als der Verwendung einer geschlechtergerechten Sprache. Erst wenn männlichen Politikvertretern selbstverständlich auch die Frage gestellt wird, wie sie Amt/Mandat mit ihrer Verantwortung gegenüber ihrer Familie verbinden können, und nicht nur Politikerinnen, sind wir auf dem Stück der faktischen Gleichstellung ein gutes Stück vorangekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Tobias Krull