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Tobias Koch
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Frage von Doris G. •

Frage an Tobias Koch von Doris G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Koch,

leider war das Thema *Schulfrieden* nicht aufrufbar. Wie stellen Sie sich eine neue und endlich haltbare Strukturierung der Schullandschaft nach der Wahl am 06.05.2012 vor. Ihr Koalitionspartner , Herr Klug, wird ja dann (zum Glück) nicht mehr als Gedankengeber zur Verfügung stehen.
Ich bin als Mutter eines schulpflichtigen Kindes seit Ihrer jetzigen Koaltion und unseres "klugen" Bildungsministers in den letzten Jahren des öfteren aufgeregt gewesen, denn ein Denken von Gestern, wie es Herr Klug an den Tag gelegt hat, kann ich nicht nachvollziehen nach den Fortschritten in unserem Land vor der nun agierenden Landesregierung.
Werden Gemeinschaftsschulen insoweit gefördert (finanziell, aber vor allem über Fortbildungen), dass sie die Ideen der ehemaligen wunderbaren 14 Gesamtschulen unseres Landes aufnehmen, verinnerlichen und weiterführen können oder sind Sie auch der Meinung, dass man die "Ideologie" der Gesamtschulen ad acta legen sollte?

Herr Klug hat seinen Beitrag in den letzten fünf Jahren gelegt und ich weiß, warum ich ihn und seine Partei auf keinen Fall wählen werde am 06. Mai 2012.

Mit freundlichen Grüßen

Doris Grams-Henkel

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CDU

Sehr geehrte Frau Grams-Henkel,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die mir Gelegenheit gibt zu erläutern, was wir uns als CDU unter Schulfrieden vorstellen.

Auf Basis des Schulgesetzes von 2007 haben wir in den vergangenen Jahren das gegliederte Schulsystem mit Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien und den parallel dazu bestehenden Gesamtschulen sowie den Förderschulen in ein Zwei-Säulen-Modell umgebaut, bei dem die eine Säule aus den Regional- sowie Gemeinschaftsschulen und die zweite Säule aus den Gymnasien besteht. Dieses Zwei-Säulen-Modell findet sich mittlerweile auch in den meisten anderen Bundesländern, z.B. in Hamburg mit Stadtteilschulen einerseits und den Gymnasien andererseits. Nach all diesen Umstellungen und der damit verbundenen Unruhe an den Schulen bedarf es jetzt nach unserer Auffassung ausreichend Zeit und produktiver Ruhe, um die damals erarbeiteten Konzepte auch in der Praxis umzusetzen. Wir bekennen uns deshalb zu einem Schulfrieden, der in den nächsten Wahlperioden keine weiteren Veränderungen an dieser Schulstruktur vornimmt.

Mit der Schulgesetznovelle von 2011 haben wir Regional- und Gemeinschaftsschulen flexiblere Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung eingeräumt. Wie früher an den Gesamtschulen können beide Schularten nunmher zwischen einem binnendifferenzierten Unterricht und den Formen einer äußeren Differenzierung mit Lerngruppen oder abschlussbezogenen Klassenverbänden im Rahmen ihrer eigenen pädagogischen Entscheidung auswählen. Regional- und Gemeinschaftsschulen sollen so langfristig zu einer Schulart zusammenwachsen.

Der Vollständigkeithalber möchte ich erwähnen, dass wir mit den Beruflichen Schulen über eine weitere wichtige Säule in unserer Bildungslandschaft verfügen. Rund 30% der Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein legen derzeit ihr Abitur an den beruflichen Gymnasien ab. Auch in Ahrensburg wird demnächst an der Kreisberufschule das Angebot eines beruflichen Gymnasiums bestehen. Diese Entwicklung begrüße ich ausdrücklich.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage hiermit beantworten und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Tobias Koch

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