Tim Carstens
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Frage von Veronika B. •

Frage an Tim Carstens von Veronika B. bezüglich Umwelt

Hallo Herr Carstens,

wie stehen Sie und Ihre Partei zur Problematik der Entsorgung des Atommülls? Es ist in der bisherigen Landesregierung davon die Rede "überall" nach Plätzen für den unliebsamen Unrat zu suchen, also auch in Naturschutzgebieten und Biosphärengebieten wie z.B. die Schwäbische Alb. Mein Mann meint, man könnte (gegen Geld) den Unrat an ohnehin verseuchte und somit nicht zugängliche Orte in der Welt (zB Tschernobyl, Fukushima) lagern um eine "versehentliche" Verseuchung intakter Gegenden zu verhindern. Da das Problem ja nicht nur regional, sondern auch national und international ist bitten wir um die Haltung Ihrer Partei zu Problemen derart komplexer Art.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort! Mit freundlichen Grüßen
Vero Bobke

Antwort von
AfD

Hallo Frau Bobke,

vielen Dank für Ihre Frage, die mir ebenfalls sehr wichtig ist. Da die AfD als Ganzes hierzu keinen gemeinsamen Standpunkt hat, schreibe ich Ihnen meinen persönlichen:
Meines Erachtens ist die Suche nach einem Endlager an sich widersinnig. Es ist unmöglich die gesamte Zeitspanne der Lagerung zu überblicken. Darauf muss derart regiert werden, dass der Atommüll rückholbar gelagert wird. Veränderte geologische Bedingungen und wissenschaftliche Entwicklungen können den Zugriff notwendig machen. Wir können schlicht nicht mit Sicherheit wissen, ob ein Bergwerksstollen in 300 Jahren noch stabil sein wird. Gleichermaßen ist das medizinische Potential der Radioaktivität noch lange nicht ausgeschöpft.
Daher plädiere ich für eine "rückholbare Lagerung" bei höchsten Sicherheitsstandards, deren Kosten mindestens zum Teil durch die Energiekonzerne zu tragen sind, welche in Vergangenheit und Gegenwart auf Atomenergie gesetzt haben. Bei einer derartigen Lagerung wäre eine dauerhafte Überwachung des radioaktiven Mülls durch professionelles Personal sichergestellt. Damit würden Gewinn und Verantwortung wieder zusammengeführt werden. Es ist kaum zu leugnen, dass wir in der Vergangenheit von der Atomenergie profitiert haben. Die Kosten hierfür sollten allerdings die Profiteure tragen. Ein Wegschließen in einem Endlager nach der Devise "Aus den Augen aus dem Sinn" lehne ich ab.

Mit besten Grüßen, Tim Carstens