Frage an Till Seiler von Marco B. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Seiler,
mit entsetzten mußte ich feststellen, dass die Parteispitze von "Bündis 90 die Grünen" - welche meiner Meinung nach bisher einen wirtschaftspolitisch sinnvollen Kurs vertreten hat - sich vehemend für die Einführung der Eurobonds ausspricht. Ist diese Aussage exemplarisch für die Partei "Bündis 90 die Grünen" oder besteht noch die Möglichkeit diesen - meiner Meinung nach - Irrsinn, welcher auf lange Sicht nicht helfen wird über die grundlegenden Fehler des Euros hinwegzutäuschen, sondern der Bundesrepublik und Ihren Steuerzahern unkalkulierbare Risiken und Verpflichtungen auflegen wird, zu stoppen?
Mit freundlichen Grüßen
M. Berg
Lieber Herr Berg,
vielen Dank für Ihre Anmerkungen! Zunächst einmal möchte ich auf meine Antwort von oben verweisen: Ja, Fraktion und Partei sind, wie auch ich, für die Einführung von Eurobonds. Ich sehe auch nicht, dass die Bundesrepublik dadurch in zu hohem Maße Risiken und Verpflichtungen eingeht. Denn mit Eurobonds sollen zwar die Schulden vergemeinschaftet werden, allerdings nicht die gesamten, sondern nur bis zu einer Grenze von 60 % des BIP. Dadurch bleiben die realen Risiken hoher Staatsverschuldung national - und Deutschland bleibt davon unberührt. Die Sockelverschuldung durch Eurobonds hingegen ist weitgehend risikofrei. Auch von Verpflichtungen kann hier nicht die Rede sein.
Viele Grüße
Till Seiler