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Tiemo Wölken
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Frage von Anna S. •

Frage an Tiemo Wölken von Anna S. bezüglich Naturschutz

Sehr geehrter Herr Wölken,

Zurzeit wird auf EU-Ebene über das Verbot der Verwendung bleihaltiger Munition an Gewässern diskutiert.
Bleivergiftungen sind die Todesursache für ein Drittel (Quelle: Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung) aller tot aufgefundenen Seeadler: Die Adler fressen die von Jägern an Ort und Stelle ausgeweideten Organe oder auch angeschossenes, verendetes Wild und nehmen dadurch das Blei der Geschossrückstände auf. Nicht nur die Adler sind betroffen: An Bleivergiftung sterben jährlich europaweit mehr als eine Millionen Wasservögel. (Quelle: WWF)

Ich nehme besorgt wahr, dass sich Deutschland und insbesondere Frau Klöckner beim Anliegen, Blei aus Munition zu verbannen, enthalten wird.

 

Was ist Ihre Haltung zu dieser Gesetzesinitiative? Unterstützen Sie das Anliegen oder lehnen Sie es ab? Vor allem interessiert mich die Begründung Ihrer Haltung.
Vielen Dank im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen,
Anna Schmitt

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Ich gebe Ihnen Recht, dass das ein Problem ist. Leider musste die Bundesregierung sich enthalten, weil Frau Klöckner gegen ein Verbot ist, das SPD-geführte Umweltministerium war dafür.
Zur Begründung: Im August 2018 hat die Europäische Chemikalienagentur ECHA der Kommission empfohlen den Einsatz von bleihaltiger Munition in Feuchtgebieten zu beschränken. Der Report schätzt, dass trotz existierender Gesetze in 24 von 28 Mitgliedsstaaten, EU weit ungefähr 1 Million Vögel in Feuchtgebiet jährlich einer Bleivergiftung zum Opfer fallen. Die ECHA kam daher zu dem Ergebnis, dass die Vorteile einer Beschränkung für die Gesellschaft höher zu bewerten sind als die Mehrkosten für Jäger. Der Ausschuss der ECHA für Risikobeurteilung (RAC) und der Ausschuss für sozioökonomische Analyse (SEAC) unterstützen diese Analyse.
Die ECHA hat außerdem empfohlen, die Regulierung von Bleihaltiger Munition auch auf terrestrische Umwelt auszuweiten. Der Report der ECHA von 2018 hat genügend Beweise gefunden, die Regulierung auszuweiten. Auch weil hinreichende Ersatzprodukte zur Verfügung stehen (Stahlmunition). Es sollen ein EU weit einheitliche Regeln gelten, denn in einigen EU Mitgliedsstaaten ist Bleihaltige Munition schon seit Jahren in allen Gebieten verboten.
Mit freundlichen Grüßen,
Tiemo Wölken

 

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