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Thorsten Frei
CDU
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Frage von Ulrike L. •

Wie beurteilen Sie bei Corona die Leistung von Wissenschaftler, die u.a. über Fördergelder in/direkt vom Staat abhängig sind und offensichtlich Unterlassungsfehler machen (Interessenskonflikte?) ?

Exemplarisch
Wieler, Cichutek: weisungsgebunden an Lauterbach (BMG)
Krömer, Drosten, Sander, Angestellte der Charite, die von einer 160 Mill € Zahlung der Regierung profitierte (ohne Ausschreibung, was d Vizepräsid. des Dt. Hochschulverb. Pfeilschifter beklagte, siehe tinyurl.com/fxzm8

Unterlassung/Denkfehler
Eine Leitvariable bei der Analyse der Pandemiedynamik ist weiterhin die Inzidenz, die aber ohne Bezugnahme zur Testanzahl ("Positivquote", nur 1x die Woche bundesweit ermittelt) nur wenig Aussagekraft hat
Von Modellierungen des RKI (01/2020, Heiden und Buchholz) welche u.a. Kreuzimmunitäten gegen bereits endemische beta-Coronaviren berücksichtigten (was die Situation entspannen würde), hörte man nichts mehr, auch nicht von 05/20 ausgeschriebenen Querschnittstudien in der Bevölkerung.
Mögliche Folgen der neuen Impfstoffplattformen werden negiert, ohne die molekularbiologischen Besonderheiten langfristig in Betracht zu ziehen, s. tinyurl.com/unterschied4
Wie beurteilen Sie dies?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau L.

 

sicherlich haben Sie Verständnis dafür, dass ich Ihnen als medizinischer und insbesondere virologischer Laie keine Detailbewertung liefern werde, zumal es selbst in der Wissenschaft noch immer in vielerlei Hinsicht eine breite Kontroverse gibt. Das ist im Übrigen auch nicht die Aufgabe der Politik.

Um gute politische Entscheidungen zu treffen, leisten wir uns als Land schließlich unabhängige Institutionen wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das notwendigen Bewertungen entlang der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und unter Einbeziehung kontroverser Sichtweisen vollzieht. Das ist in anderen Feldern nicht anders.

Anders als in anderen politischen Systemen ist Widerspruch und Kritik bei uns explizit erwünscht und solche grundsätzlichen Bewertungen werden nicht von Politikern gefällt, die keinerlei wissenschaftliche Expertise in diesem Feld besitzen. Die Politik ist in der Folge gut beraten, die Empfehlungen des PEI entsprechend zu berücksichtigen und bei veränderten Rahmenbedingungen auch eine Kehrtwende zu vollziehen. Ich habe aber auch den Eindruck, dass dies geschieht und sowohl das PEI als auch die Politik unverändert die Sicherheit der Bevölkerung zum Maßstab für unseren Weg durch diese Pandemie anlegen und entsprechende Hinweise auf erhöhte Risiken sehr ernst nehmen. Insofern ist es doch ganz normal, sich auf den Rat der von Ihnen mit einem gewissen Unterton bezeichneten "öffentlichen Stellen" zu stützen. Das haben wir beispielsweise bei den Empfehlungen für den Verzicht des Einsatzes einzelner Vakzine in bestimmten Alterskohorten gesehen, bei denen ein minimal höheres Risiko für Hirnvenenthrombosen beobachtet wurde.

Dass die Inzidenz schon lange nicht mehr die Bedeutung wie zu Beginn der Pandemie hat, ist richtig. Schließlich sind andere Parameter wie die Krankenhausbelastung heute aussagekräftiger. Deshalb ist es im Übrigen trotz immer noch sehr hoher Inzidenzwerte politisch verantwortbar, dass am vergangenen Wochenende im Wesentlichen auf einem Basisschutz und die Eigenverantwortung der Bürger gesetzt wird.

 

Mit freundlichen Grüßen

Thorsten Frei

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