Frage an Thomas Stotko von Ingrid B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Stotko,
mit Entsetzen las ich ein Interview im Lokalteil einer regionalen Zeitung mit dem Leiter der hiesigen Jobagentur (Witten), der die chronischen Probleme dort genau benannte (die ebenso fast Burn-Out-geschädigte Sozialrichter in Berlin ob der steigenden Flut der Klagen dort auch ebenso benennen: das Problem liegt in den Jobcentern-siehe auch SPIEGEL-Interview, etc, etc,pp): Schwierigkeiten mit der EDV, man schaffe es gerade, pünktlich die Leistungen zu überweisen.
Schwierigkeiten seiner Mitarbeiter/innen benannte er natürlich nicht. Was mich sehr störte als Bürgerin war, er hat dabei pauschal seine Kunden als "unqualifiziert" hingestellt. Ich jedoch kenne kaum unqualifizierte Hartzempfänger/innen, die meisten haben irgendeine Ausbildung, Erwerbsbiografie, wenigstens irgendetwas im Leben geleistet. Wie ich,ebenso. Ich habe mich zu diesem Thema redlich selber bemüht, beim Landrat Dr. Brux eine Bürgersprechstunde zu erhalten und erhielt keine Antwort. Ein teures Widerspruchsverfahren per Rechtsanwalt (für meinen Sohn, 23) gegen die Jobagentur wurde leider dann nötig, Die Jobagentur bezahlte dies, nachdem wir Erfolg hatten.Wäre nicht nötig gewesen, aber ich bemerkte bereits in Gesprächen, man wollte meine guten Argumente nicht ernst nehmen und wurde aggressiv dort.(muss ich denn als bodenständige Bürgerin anstrengende Grundsatzdebatten darüber mit Terminen in Schwelm-und woher Fahrgeld-wahrnehmen über die seltsame Frage, warum unter 25-jährige dringendst zuallererst eine qualifizierte Berufsausbildung finden, antreten sollten? Sogar in der BA Nürnberg, die hier leider nicht zuständig ist, verstand man mich gleich...meine Güte!)
Deswegen meine Frage an Sie-SPD-Mitglied ebenso-warum geht es nicht MIT den Bürgern/innen?(ich fand mich nach einer Strafanzeige wegen Kritik, Beschwerde an einer ARGE-Mitarbeiterin Bochum bereits bei der Polizei wieder, aber Verfahren eingestellt)Dies fragen ebenso Sozialrichter.(Kosten!!!)
MFG
Ingrid Barth
Sehr geehrte Frau Barth,
bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihre Anfrage erst jetzt beantworten kann.
Ich teile Ihre Auffassung, dass ein Großteil der Betroffenen der JobAgentur durchaus qualifiziert sind. Darüber hinaus bin ich auch der Meinung, dass es in der Beratung und Vermittlung noch nicht "rund" läuft.
Ich habe mehrfach auf die Überlastung der dortigen Mitarbeiter hingewiesen, jedoch findet keine ausreichende Refinanzierung der Agentur für Arbeit statt.
Für die Wittener SPD darf ich Ihnen sagen, dass wir uns für die Einrichtung der Stelle eines Ombudsmannes bei der JobAgentur Witten eingesetzt haben. Bis jetzt hat der EN-Kreis diesem Vorschlag nicht aufgegriffen.
Letztlich haben wir eine Befragung der Betroffenen der JobAgentur gefordert; diese soll in diesem Jahr durchgeführt werden. Vielleicht ist dies eine gute Möglichkeit für die Betroffenen Anregungen, Lob, aber auch Kritik äußern zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Stotko