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Thomas Rother
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Frage von Martina M. •

Wann ist der Nahverkehr kostenlos.

Wann wird der Nahverkehr kostenlos.Warum folgen keine Taten. Man kann nicht erst Benzinpreise drastisch erhöhen und gleichzeitig nicht den Nahverkehr kostenlos verfügbar machen. Es geht anders herum. Ohne kostenlosen Nahverkehr werden die Menschen mit genug Geld immer weiter den fetten SUV in der Stadt herumkarren. Warum sperren sie Autos nicht komplett aus den Städten aus. Die Luft stinkt gen Himmel man kann sich kaum noch draussen aufhalten (Atemwege).Man kann nicht schlafen wegen dem Verkehrslärm. Warum dürfen derart laut knatternde Motorräder durch die Straßen jagen Tag und Nacht. Was ist mit einem Tempolimit von 0,10 km/h im gesamten Stadtgebiet, als Alternative.
Wieso werden Menschen in den Städten "gefangen gehalten" und kein Wohnraum auf dem Land geschaffen, öffentlich gefördert. Warum wird das Sozialticket für Bedürftige nicht wenigstens eingeführt für den Nahverkehr. Man könnte zumindest an 1-2 Tagen die Woche oder bestimmte Uhrzeiten kostenlosen Nahverkehr einführen.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau M.,

klimaneutrale Mobilität muss für alle Schleswig-Holsteiner*innen möglich sein. Dafür brauchen wir unterschiedliche Lösungen, die sich an den jeweiligen Bedürfnissen und Lebens-wirklichkeiten der Menschen orientieren. Wichtigstes Ziel ist es, Verkehre da zu vermeiden,wo es möglich ist, und die Menschen trotzdem mobil zu halten. Klimaneutrale Mobilität braucht einen Mix aus verschiedenen Instrumenten, einen bezahlbaren und gut ausgebauten ÖPNV, den Wechsel aufs Fahrrad, flächendeckende Ladeinfrastruktur und Elektromobilität, eine optimierte Verkehrssteuerung in den Städten und der Metropolregion sowie gezielte Lösungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, wie z.B. Rufbusse, Anrufsammeltaxen und Lieferdienste.

Ein kostenloser oder sehr viel günstigerer ÖPNV (360 Euro Jahresticket z.B.) ÖPNV ist dabei eines der wichtigsten Ziele.

Die nötige Reduktion von Verkehren, um klimaneutrale Mobilität zu ermöglichen, muss vor allem in den Städten und verdichteten Räumen erfolgen. Dort können attraktive ÖPNV-Angebote gemacht werden und dort ist das Fahrrad eine echte Alternative. Gleichzeitig ist uns klar: Im Flächenland Schleswig-Holstein werden auch eine längere Zeit noch viele Menschen auf ein individuelles Verkehrsmittel angewiesen sein. Das heißt, für eine ehrliche und effektive Verkehrswende müssen wir den Individualverkehr elektrifizieren, effizienter sowie umweltverträglicher machen. Ein wichtiger Baustein auf diesem Wege ist ein flächendeckendes Angebot an E-Ladesäulen. Die ökonomische Logik einer Ladeinfrastruktur macht dieseAufgabe zur öffentlichen Daseinsvorsorge. Auch deswegen stellt die SPD geführte Ampelkoalition bereits finanzielle Mittel zur Verfügung, um den Ausbau von Ladesäulen voranzutreiben. Diese müssen jedoch vor Ort abgerufen werden. Daher sehen wir das Land in der Verantwortung, dass eine Landesinfrastrukturgesellschaft ein flächendeckendes Netz an E-Ladesäulen sicherstellt. Insbesondere sind E-Ladesäulen einzurichten, die für alle Verbraucher*innen unproblematisch anbieterunabhängig und bargeldlos zugänglich sind und die den Strompreis im Vorweg den Nutzer*innen anzeigen.

Menschen werden nicht in den Städten "gefallen" gehalten, sondern haben sich in den letzten Jahren eher in die Städte orientiert - ein Trend, der sich jetzt umzukehren scheint. Dennoch ist es notwendig, den Flächenverbrauch und eine weitere Zersiedelung zum Zwecke des Klimaschutzes zu begrenzen. 

 

Mit freundlichem Gruß

Thomas Rother