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Thomas Rachel
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Frage von Norbert V. •

Frage an Thomas Rachel von Norbert V. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Rachel,
als wir vor 3 Jahren in Lendersdorf unser EFH gebaut haben, haben wir dort auch einen Grundofen eingebaut, der mit Holzscheiten befeuert wird. Wir hatten mehrere Beweggründe: die Gemütlichkeit, den Umweltschutz und den Preisvorteil gegenüber Gas. Seitdem mußte ich erleben, daß der Preis für Holz sich nahezu verdoppelt hat, und damit deutlich stärker als Gas oder Oel gesteigen ist. Neben der Geschäftstüchtigkeit der Holzbauern ist dabei in erheblichem Maße die starke Nachfrage nach Holzpellets verantwortlich.
Wie sie sicher wissen, wurde in Vossenack ein Pelletwerk gebaut. In dessen Hof lagern mehrere 10000 Raummeter Laubholzstämme. Die Stämme werden zerfräßt und zu Pellets gepresst. Dies ist alles andere als umweltfreundlich! Alle Maschinen arbeiten elektrisch. Die Energie wird also letzlich durch fossile und nukleare Brennstoffe erzeugt. Es ist auch sicher nicht das einzige derartige Werk in Deutschland. Dieses Holz fehlt natürlich im konventionellen Markt. Während der Pelletpreis in den letzten beiden Jahren nahezu stabil blieb, ist der Preis für Stückholz explodiert. Zu gleicher Zeit werden Pellet-Heizungen bis zum heutigen Tag kräftig subventioniert. Offenbar sind aber längst sehr viel mehr Systeme installiert, als zur Verwertung von Holzabfall - dem ursprünglich Sinn der Pellets - benötigt werden.

Wie stehen Sie zur fortwährenden Subventionierung von Holz-Pellet Anlagen und dazu, dass hier mit Steuermitteln der Markt verzerrt wird, ohne dem Umweltschutz wirklich zu nützen ?

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Valder

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Sehr geehrter Herr Valder,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die mir über das Internetportal www.abgeordnetenwatch.de zugeleitet wurde.

Moderne Holzfeuerungsanlagen und Holz-Pellet-Anlagen sind ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Sie werden deshalb auch beide aus unterschiedlichen Förderquellen unterstützt. Die Bundesregierung gewährt über das Marktanreizprogramm direkte Zuschüsse für automatisch beschickte Biomasseanlagen ab 15 kW bis 100kW. Es erfolgt sowohl die Förderung von Holzscheitanlagen, Pellet-Anlagen und die Kombination beider.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt zinsgünstige Darlehen für die Heizungserneuerung. Das Land Nordrhein-Westfalen stellt zum Beispiel im Energiebereich mit seinem Programm für Rationelle Energieverwendung, regenerative Energien und Energiesparen - progres.nrw - Fördermittel zur Verfügung (vgl. Internetseite www.progres.nrw.de)

Experten, bei denen ich mich anläßlich Ihrer Anfrage erkundigt habe, teilten mir mit, dass das Heizen mit Scheitholz nicht teuerer sei als das Heizen mit Holz-Pellets. Nach Berechnungen des Centralen Agrar-Rohstoff-Marketing- und Entwicklungsnetzwers (C.A.R.M.E.N.) vom September 2007 betrugen die Wärmegestehungskosten unter Berücksichtigung der Förderung bei Scheitholznutzung 87 €/MWh, die Gestehungskosten für Pellet-Heizungen betrugen 103€/MWh.

Die Fachleute verweisen darauf, dass die Zahlen zeigen, dass es nicht zu einer Marktverzerrung durch Förderung komme.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Rachel MdB

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