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Thomas Oppermann
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Frage von Christin F. •

Frage an Thomas Oppermann von Christin F. bezüglich Humanitäre Hilfe

Wie schätzen Sie die Lage in Moria ein?
Wie setzen Sie sich für eine zeitnahe Lösung ein?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Figl,

vielen Dank für Ihr Schreiben zur Situation im Flüchtlingslager Moria.

Mein Kollege Lars Castellucci war vor wenigen Wochen vor Ort und hat von erschütternden Zuständen berichtet. Er hat gefordert, dass das überfüllte Lager in Moria geschlossen und die Flüchtlinge auf das griechische Festland gebracht werden sollen.

Die SPD und vor allem der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius haben angesichts der Lage auf den griechischen Inseln schon seit einigen Monaten für ein Hilfsprogramm geworben. Dies wurde jedoch von Bundesinnenminister Horst Seehofer zunächst abgelehnt, obwohl SPD-geführte Bundesländer und die Oberbürgermeister deutscher Großstädte konkrete Angebote gemacht haben, ein Kontingent von Flüchtlingen aufzunehmen.

Im Koalitionsausschuss einigten sich SPD, CDU und CSU Anfang März darauf, dass Deutschland anbietet, einen angemessenen Beitrag dabei zu leisten, in einer Gruppe von aufnahmebereiten EU-Mitgliedstaaten 1000 bis 1500 Kinder von den griechischen Inseln aufzunehmen. Hierzu hat sich mittlerweile eine „Koalition der Willigen“ aus sieben Staaten gefunden. Es handelt sich hier um Kinder, die entweder wegen einer schweren Erkrankung dringend behandlungsbedürftig oder aber unbegleitet und jünger als 14 Jahre alt sind, die meisten davon Mädchen.

Ich bin überzeugt, dass wir in der Flüchtlingspolitik ein Gesamtkonzept brauchen, das Realismus und Humanität verbindet und von einer breiten Mehrheit unserer Gesellschaft getragen wird. Gemeinsam mit einigen Kollegen werde ich hierzu demnächst meine Vorstellungen veröffentlichen, wie dieses Gesamtkonzept aussehen sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Oppermann