Frage an Thomas Oppermann von Christoph R. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Oppermann,
neulich habe ich einen sehr interessanten Artikel über Sie gelesen (http://www.nordbayern.de/region/bad-windsheim/munchen-venedig-bad-windsheim-1.8531429). Sie hatten sich vor Schülern zum Thema Cannabis geäußert und erklärt, das Sie eine Freigabe ablehnen. Nun würde mich doch einmal interessieren wieso? Weltweit gehen Länder diesen Weg, selbst das Land das den " War on Drugs " ausgerufen hat. Rundherum in Europa ist in vielen Ländern der Eigenbedarf entkriminalisiert, nur bei uns nicht. Wir verfolgen lieber weiterhin Personen, die sich anstatt dem "Frankenwein" oder dem Feierabendbier, einen Joint genehmigen. Leute die der Gesellschaft nicht schaden, wo Politiker wie Sie, vorschreiben möchten was gut für einen ist oder nicht. Und das ganze obwohl die Zahlen zeigen, das sie Prohibition nichts bringt. Die Zahlen der Konsumenten und der Anzeigen in Bezug auf Cannabis steigen seit Jahren. Ein effektiver Verbraucherschutz und Jugendschutz ist so nicht möglich. Immer mehr Jugendliche kiffen, trotz Verbots.
Waren Sie schon mal in den Niederlanden? Ein schönes, hoch entwickeltes Land und das obwohl Cannabis reguliert abgegeben wird. Warum ist das in Deutschland nicht möglich? Warum lassen wir stattdessen 16 jährige Bier und Wein kaufen, die gefährlichste Droge überhaupt?
Warum sind Sie dafür, das Leute strafverfolgt werden, die wenn überhaupt nur selbstschädigend handeln?
Warum stellen Sie sich vor Schüler und lehnen die regulierte Freigabe von Cannabis ab ,verherrlichen aber gleichzeitig den Alkohol? Wären Sie konsequent müssten Sie sich auch dagegen stellen, stattdessen suggerieren Sie den Schülern, das Alkohol ja nicht so schlimm ist!
Wie viele Menschen sind in Deutschland in Behandlung oder an den Folgen des Alkoholmissbrauchs gestorben, weil sie sich ein bisschen zu viel "Frankenwein " gegönnt haben?
Diese Doppelmoral ist einfach nur scheinheilig. Sie betreiben Politik, die auf Ideologie basiert und nicht auf Fakten. Manchmal
Sehr geehrter Herr R.,
ich habe schon in meiner Antwort im vergangenen Jahr argumentiert, dass das Gesundheitsrisiko von Cannabis vor allem bei regelmäßigem Konsum nicht unterschätzt werden darf. Die Studien, die vor allem vor Schäden bei Jugendlichen warnen, sind Ihnen sicher bekannt. Deshalb teile ich die Haltung von Marlene Mortler, der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, und sehe Ihren Vorschlag einer Legalisierung kritisch.
Bei der Diskussion mit Schülerinnen und Schülern in Bad Windsheim, über die der von Ihnen verlinkte Artikel berichtet, habe ich den Alkohol nicht verherrlicht, sondern nur in einer launigen Randbemerkung erwähnt. Auf die gesundheitlichen Gefahren des Alkoholmissbrauchs weisen Sie zurecht hin. Die Risiken dieser legalen Droge sind aber für mich kein Argument, noch zusätzlich den Konsum von Cannabis zu legalisieren. Im Gegenteil: Wir müssen mehr für die Prävention von Sucht tun, gerade bei Jugendlichen. Dafür spricht auch die von Ihnen erwähnte steigende Zahl der Konsumenten.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Oppermann