Frage an Thomas Oppermann von Katja I. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Oppermann,
Minister Spahn hat Fettabsaugen als Kassenleistung http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/jens-spahn-gesundheitsminister-will-fettabsaugen-zur-kassenleistung-machen-a-1247502.html ins Spiel gebracht, eine kosmetische (ästhetische) Spende (Zahlung) der Beitragszahler für einzelne Mitglieder.
Menschen spenden gern, soweit dies auf freiwilliger Basis geschieht und sie wollen - selbstverständlich - gefragt werden und mit ihrer Spende von Nichtspendern positiv unterscheidbar, erkennbar sein.
Nach einer aktuellen Umfrage der Bundeszentrale zur gesundheitl. Aufklärung (BZgA) (Seite 1) https://www.organspende-info.de/sites/all/files/files/Infoblatt%20Organspende_180528_Final.pdf , ist eine Mehrheit (84 Pro) der Bürger der Organspende gegenüber eher positiv eingestellt.
Bei 82 Mio. Einwohnern, sind das 68,88 Mio. potentielle freiwillige Spender, rechnet man 10 Mio. unter 18jährige heraus, verbleiben knapp 60 Mio. Spender. Ein unfassbarer Wert. Unglaublich.
Die 14 bis 25 Jährigen benötigen am meisten Infos (Seite 4) und können durch eine umfassende Aufklärung durch die BZgA, am besten für eine Spende gewonnen werden.
Wie wollen Sie (planen Sie) die Verwertung all dieser human resources, insbesondere bezogen auf die initiale Entnahme der Organe und Gewebe?
Werden Sie spezielle Entnahmestationen in bereits bestehenden Krankenhäusern aufbauen oder, analog dem Vorgehen in Spanien, noch zu errichtende Explantationszentren massenhaft bundesweit einführen, in denen ausschließlich die Spenderkörper verarbeitet werden? Wo werden die Entnahmen zwischengelagert?
Werden eigene Körperteile bald gegen Spendermaterial auf Katalogbasis beliebig austauschbar sein?
Bedeuted dies zwangsläufig einen ungeahnten Boom der (Schönheits-)Industrie?
Erwarten sie einen neuerlichen, prosperierenden Wirtschaftszweig, nach dem Kohleausstieg, mit Umschulungen?
Welche Kenntnisse und Fertigkeiten benötigen in diesem Bereich tätige Mitarbeiter heute und morgen?
Sehr geehrte Frau I.,
ich habe hier auf Abgeordnetenwatch bereits mehrfach deutlich gemacht, warum ich für die Widerspruchslösung bei der Organspende bin.
Das von Minister Spahn angesprochene Thema Fettabsaugen hat hiermit nichts zu tun. Bei den Organspenden geht es um eine Frage von Leben und Tod.
Ihre Befürchtung, dass es Spendermaterial auf Katalogbasis geben könnte, ist unbegründet.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Oppermann