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Frage von Nicole G. •

Frage an Thomas Oppermann von Nicole G. bezüglich Gesundheit

steigende Autismusrate - Ihre Zustimmung zur Neu-Zulassung von Glyphosat

Sehr geehrter Herr Oppermann,

die Forscherin Dr. Stephanie Seneff am MIT in Boston hegt den Verdacht, dass auf Grund der Glyphosat-Vergiftung unserer Nahrung durch den übermäßigen Einsatz von Roundup von Monsanto im Jahr 2050 rund die Hälfte der Kinder unter Autismus leiden wird.

Dr. Seneff wies darauf hin, dass die Seiteneffekte von Autismus denen von Glyphosat sehr ähnlich seien und präsentierte Daten, die eine bemerkenswert konsistente Korrelation zwischen der Anwendung von Roundup bei Getreide (sowie bei der Erzeugung von roundup-fähigem Saatgut) und der steigenden Autismusrate herstellten. Es macht den Eindruck, dass Kinder mit Autismus geringere Bio-Marker aufweisen, wie dies auch bei exzessiver Glyphosat-Nutzung feststellbar ist. Sie haben Zink- und Eisenmangel, niedrige Serumsulfatwerte sowie Krämpfe und Störungen der Mitochondrien.

Das Glyphosat in Roundup zielt auf den Shikimisäureweg in Bakterien, Pilzen, Algen, Parasiten und Pflanzen ab und wirkt als extrem effektives Herbizid. Der Hersteller gibt dabei an, dass das chemische Gemisch für andere Organismen harmlos sei, da Menschen nicht über einen Shikimisäureweg verfügten.

Dr. Seneff widerspricht dieser Aussage jedoch. Die Darmbakterien im menschlichen Darm hätten ebenfalls diesen Säureweg und seien für uns entscheidend, um den Körper mit essenziellen Aminosäuren zu versorgen. Wenn diese nützlichen Bakterien durch Roundup abgetötet würden, könnten Krankheitserreger zunehmen und die Fähigkeit des Körpers, Aminosäuren zu synthetisieren, würde beeinträchtigt. Auch wichtige Mineralien wie Eisen, Kobalt und Mangan könnten entfernt werden.

https://netzfrauen.org/2015/01/16/erschreckend-2050-werden-haelfte-der-kinder-unter-autismus-leiden-half-children-will-autistic-2050/

Warum haben Sie im Feb 2016 nach o.a. Erkenntnissen und Warnungen für die weitere Zulassung von Glyphosat gestimmt?

mfg, N.Grothey

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Grothey,

in Ihrer Frage sprechen Sie zunächst eine Abstimmung im Bundestag über einen Antrag der Grünen-Fraktion vom Februar an.

Dazu habe ich Frau Bergholz am 11. April ausführlich begründet, warum die SPD-Fraktion nicht zustimmen konnte. In Ihrem Schreiben schildern Sie die zahlreichen Warnungen von Wissenschaftlern über mögliche gesundheitliche Auswirkungen von Glyphosat. Das Hauptaugenmerk liegt auf einer möglichen krebserregenden Wirkung.

Diese Bedenken nehmen wir als SPD sehr ernst. Während CDU und CSU für eine weitere Zulassung sind, stimmten Umweltministerin Barbara Hendricks und die weiteren SPD-Kabinettsmitglieder gegen Glyphosat.

Der Sprecher der Umweltministerin stellte vor wenigen Tagen klar: „Solange nicht klar ist, dass der Stoff gesundheitlich unbedenklich ist, kann es auch keine Zulassung geben. Auch keine kurzfristige oder vorübergehende Zulassung mit einigen Monaten.“

Deshalb hat Deutschland am Montag auf europäischer Ebene, die für die Zulassung von Wirkstoffen zuständig ist, seine Zustimmung verweigert.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Oppermann