Frage an Thomas Oppermann von Günter S. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Oppermann,
vielen Dank für Ihre Antwort vom 22.05.2015 auf meine Frage vom 10.05.2015.
Im folgenden beziehe ich mich auf Personen mit mittlerem Einkommen in Höhe der Beitragsbemessungsgrenze.
Sie schreiben, der Vergleich zwischen Renten und Pensionen geht methodisch fehl. Warum hat die SPD dann beim Alterseinkünftegesetz ohne Berücksichtigung der Unterschiede, pauschal die Besteuerung und Sozialabgaben für gesetzliche Renten, Betriebsrenten und Riesterrenten veranlasst, ohne zu berücksichtigen, 1)dass die gesetzlichen Renten immer deutlich kleiner sind als Pensionen,
2)dass bei der Bemessung der Renten die gesamte Erwerbsbiographie und nicht das letzte Bruttogehalt zählt, was viele Risiken beinhaltet (Konjunkturschwankungen, Jobverlust, Krankheit etc.),
3) dass AN seit Jahren unter Gehaltsstagnation und kalter Progression leiden, was keine zusätzlichen Mittel für private Altersvorsorge ermöglicht,
4) dass aufgrund der langjährigen Tiefzinsphase am Kapitalmarkt private Altersvorsorge nicht mehr funktioniert,
5) dass Rentner ihre Rente letztlich selber finanzieren müssen? Warum hat die SPD nicht für eine angemessene Entlastung gesorgt?
Nehmen Sie bitte zur Kenntnis: 1) Ein Arbeitnehmer bekommt entweder Gehaltserhöhung oder Betriebsrente, nie beides. Wenn Sie beides aufaddieren, müssen Sie auch bei Beamten mit der entsprechend höheren Stufe vergleichen! Betriebsrenten sind weder hoch, noch sind sie Standard. 2) Ich arbeite in der Industrie. Gibt es einen Rechtsanspruch auf Pensionszusagen des Arbeitgebers oder auf Erhöhung des Gehalts zur Sicherstellung der Altersversorgung? Können Sie mir bitte einen Beleg für Ihre Aussage zukommen lassen?
Zu meinen Fragen:
1)Wie rechtfertigen Sie politisch den großen Unterschied zwischen gesetzlichen Renten und Pensionen bei mittleren Einkommen?
2)Welchen Prozentsatz des Bruttogehalts würden Sie für einen Arbeitnehmer zur Lebensstandardsicherung als angemessen betrachten?
Schöne Grüße,
Guenter Schmidgall
Sehr geehrter Herr Schmidgall,
ich habe Ihnen die Position zu diesem Thema ausführlich dargestellt.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Oppermann