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Thomas Oppermann
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Frage von Rainer O. •

Frage an Thomas Oppermann von Rainer O. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Oppermann,

ich habe Sie im Fernsehen immer als Mann der Tat gesehen.
Wie Sie wissen, wird Griechenland zumindest den weitaus größten Teil seiner Verbindlichkeiten gegenüber der EU und anteilig gegenüber Deutschland nicht begleichen.
Warum setzen Sie sich nicht dafür ein, dass die mit größter Wahrscheinlichkeit ausfallenden Forderungen von Deutschland an Griechenland nicht abgeschrieben und sodann als Aufwand in den Bundeshaushalt aufgenommen wird. Das wäre ehrlich, aber Ehrlichkeit ist offenbar nicht gefragt. Dann könnte im Bundeshaushalt 2014/2015 auch keine schwarze Null gezeigt werden.
Wenn deutsche Unternehmen Forderungen an Griechenland hätten, müssten Sie - unter gleichen Voraussetzungen - Abschreibungen/Wertberichtungen auf diese Forderungen vornehmen.

Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Ott,

ich habe meine Position zur Krise in Griechenland in einer Rede vor dem Deutschen Bundestag deutlich gemacht: http://www.thomasoppermann.de/details.php?ID=1562

Griechenland muss die zugesagten Reformen umsetzen. Eine Fortsetzung des Programmes kann es nur geben, wenn Zug um Zug die dringend notwendigen Reformen durchgeführt werden.

Ihr Vorschlag, die Verbindlichkeiten einfach abzuschreiben, würde vor allem die Steuerzahler belasten. Fast 90 Prozent der griechischen Staatsschulden liegen heute in den Händen öffentlicher Gläubiger und damit bei den Steuerzahlern in Europa – rund 45 Prozent beim europäischen „Rettungsschirm“ EFSF, rund 10 Prozent beim IWF, rund 16 Prozent bei den Geldgebern des ersten Rettungspakets und der Rest bei der EZB und Zentralbanken des Eurosystems.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Oppermann