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Thomas Oppermann
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Frage von Anton W. •

Frage an Thomas Oppermann von Anton W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Oppermann,

sie haben laut Zeitungsberichten die klare Abgrenzung der FDP anlässlich ihres Dreikönigstreffens von der AfD gewürdigt. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, meinen Sie damit auch eine inhaltliche Abgrenzung.

Nun wurden von ihrem Koalitionspartner bzw. einzelnen Vertretern der Vorschlag eines Punktesystems für Einwanderer nach Deutschland - in Anlehnung an das kanadische Punktesystem - gemacht. Laut der "Welt" (10.01.), haben Sie das Thema aufgegriffen und wollen mit ihrem Koalitionspartner Gespräche bezüglich eines Einwanderungsgesetzes aufnehmen.

Mich interessiert, ob Sie ein solches Punktesystem bzw. die dahinterstehende Idee, nämlich bevorzugt Anreize für qualifizierte Einwanderer zu setzen, begrüßen würden.

Wenn ja, würden Sie bzw. die SPD und Ihr Koalitionspartner Forderungen der AfD aufgreifen. Sehen Sie das kritisch?

Mit freundlichen Grüßen

Portrait von Thomas Oppermann
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Werner,

die SPD setzt sich seit langem für ein Zuwanderungsgesetz ein. Ich habe es deshalb begrüßt, dass der CDU-Generalsekretär dies auch so sieht.

Wir brauchen klare Regeln, welchen Arbeitskräften mit welchen Qualifikationen wir künftig die Zuwanderung unter welchen Bedingungen ermöglichen wollen. Klar ist: Unser Arbeitsmarkt muss sich stärker als bisher für Menschen mit ausländischen Abschlüssen öffnen. Wir wollen deshalb ein neues Einwanderungsgesetz, das einen klaren und übersichtlichen Rahmen für die Zuwanderung schafft. Nur so können wir im weltweiten Wettbewerb um die klügsten Köpfe und die besten Fachkräfte bestehen.

Wir werden uns in dieser Diskussion auch mit den Modellen anderer Staaten wie z.B. dem kanadischen Punktesystem befassen.

Wir müssen außerdem unserer humanitären Verantwortung gerecht werden und Flüchtlinge aus Kriegsgebieten aufnehmen. Damit diese Menschen die Chance auf ein selbstbestimmtes Lebens bekommen, müssen sie möglichst schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden – zumal viele gut ausgebildete Handwerker und Akademiker unter ihnen sind. Deshalb haben wir durchgesetzt, dass Asylsuchende künftig bereits nach 3 Monaten eine reguläre Arbeit aufnehmen können. Zudem wollen wir die frühzeitige Förderung von Sprachkompetenz intensivieren sowie die gezielte Arbeitsvermittlung von Flüchtlingen und Einwanderern stärken.

Die SPD hat bei der Integrationspolitik in den vergangenen Jahren einiges erreicht: Wir haben unser Einwanderungsrecht bereits an mehreren Stellen modernisiert und zuletzt beispielsweise die Optionspflicht im Staatsangehörigkeitsrecht abgeschafft.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Oppermann