Frage an Thomas Oppermann von Hermann S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Wer darf mit 60 plus arbeiten?
Sehr geehrter Herr Oppermann,
bis zu welchem Lebensalter stellt der öffentliche Dienst qualifizierte Mitarbeiter ein? Wieviel Beamte, Angestellte mit Hochschulausbildung, Angestellte gesamt, Arbeiter wurden im letzten Jahr im Alter von 60 plus eingestellt?
Meine Beobachtung ist, dass insbesondere der öffentliche Dienst, die DAX/ MDAX – Unternehmen und zwischenzeitlich auch die meisten mittelständischen Unternehmen nicht mehr nach Erfahrung und Kompetenz neue Mitarbeiter einstellen, sondern in erster Linie nach dem Lebensalter.
Wer qualifizierte Berufserfahrung hat, aber über 50 Jahre ist nimmt gerne eine Arbeit zu 70% seines Verdienstes mit 40 Jahren, über 55 Jahre ist nimmt Arbeit zu 50% seines Verdienstes mit 40 Jahren an und wer über 60 Jahre ist nimmt jede Arbeit an. Was ist Ihre Empfehlung für über 50 Jährige qualifizierte Stellensuchende, weil Ihr Unternehmen insolvent oder Ihre Abteilung ausgegliedert wurde. Über eine Antwort freue ich mich
Mit freundlichen Grüßen
Hermann Scharl
Sehr geehrter Herr Scharl,
Arbeitsministerin Andrea Nahles hat am 19. November einen Bericht zur Situation älterer Menschen auf dem Arbeitsmarkt und zur Lage der Rentenversicherung vorgelegt.
Der Bericht dokumentiert erfreuliche Fortschritte: die Zahl der älteren Arbeitnehmer nimmt stetig zu. 2013 war die Hälfte der 60- bis 64-Jährigen berufstätig, im Jahr 2000 war es nur jeder Fünfte. Die ältere Generation ist heute gesünder und besser ausgebildet als früher. Sie nehmen häufiger an Weiterbildung teil, sind zufriedener als Menschen in den mittleren Lebensjahren, sie sind sozial gut eingebunden. Außerdem ist ihre Einkommens-und Vermögenslage ist im Durchschnitt ebenfalls besser als die Jüngerer.
„Angesichts alternder Belegschaften und eines drohenden Fachkräftemangels ist das Wissen und Können Älterer zunehmend geschätzt und gefragt. Zugleich wächst die Wichtigkeit, in den Betrieben die Arbeit altersgerecht und alternsgerecht auszugestalten. Hier stehen die Unternehmen und auch die Sozialpartner in einer großen Verantwortung. Bei ihren Bemühungen können sie unsererseits auf vielfältige Unterstützung zählen: Bei der betrieblichen Gesundheitsförderung, bei der medizinischen Rehabilitation, durch Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, durch flächendeckende Qualifizierungsberatung für Unternehmen und durch die Förderung der Weiterbildung beschäftigter Älterer in Unternehmen“, sagte die Ministerin. Dem stimme ich zu.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Oppermann