Frage an Thomas Oppermann von Nicole G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Oppermann,
Prof. Gabriel Felbermayr vom IFO-Institut, der Hauptautor sämtlicher deutscher Studien zu TTIP, hält die Wachstumseffekte in Europa durch TTIP für gering.
0,5 % in 10 Jahren. Das sind 0,05 % pro Jahr.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=2M2a_O-cdjk
Hormonfleisch
Klon-Rinder
Genmais
Chlorhühner
Grundwasservergiftung durch Fracking
Millardenentschädigung an Vattenfall durch Atomausstieg
geringe Zulassungsstandards in den USA für gefährl.Chemikalien im Handel (z.B.Klebstoffe) -> Wirtschaft vor Wissenschaft !!!
Umsatzrendite statt Daseinsvorsorge in privaten Krankenhäuser wie in den USA
-> Alles so gewünscht ?
Warum TTIP? Cui bono?
Grüße, Nicole Grothey
Sehr geehrte Frau Grothey,
ich möchte Ihnen auf Ihre erneute Frage antworten und meine Position zu TTIP erläutern:
Aus zahlreichen Briefen, Emails und Gesprächen kenne ich die Sorgen vor TTIP. Sie haben die Stichpunkte genannt: die Befürchtung, dass durch TTIP Arbeitnehmerrechte und Standards beim Verbraucher, Umwelt- und Gesundheitsschutz unterlaufen werden könnten.
Diese Sorgen nehmen wir als SPD sehr ernst und haben hierzu folgenden Beschluss auf unserem Konvent gefasst: http://www.spd.de/linkableblob/123760/data/20140920_parteikonvent_beschluss_ttip.pdf
Ein Freihandelsabkommen darf nicht dazu führen, dass Standards in Frage gestellt werden oder Investoren demokratische Regelungen vor internationalen Schiedsstellen aushebeln können.
Ich will, dass TTIP ein Erfolg wird. Deutschland profitiert als Exportnation wie kein anderes Land vom freien Zugang zu den Märkten und hat jetzt die einmalige Chance, weltweit Standards zu setzen. Wenn TTIP scheitert, schaden wir uns selbst am meisten. Das darf nicht passieren.
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und der DGB haben die Vorteile eines Abkommens in ihrem gemeinsamen Positionspapier ( http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/S-T/ttip-dgb-bmwi,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf ) am Beispiel des Abbaus von Zöllen deutlich gemacht: sie liegen bei einem täglichen transatlantischen Handelsvolumen von 2 Mrd. €. für Industriegüter im Durchschnitt bei etwa 4 %.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Oppermann