Frage an Thomas Oppermann von Christian A. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Oppermann,
Herr G. äußerte in einer Talkshow kurz vor der Bundestagswahl,
er wolle equal pay in der Leih / Zeitarbeit vom ersten Tag an.
Herr S. sagte das dies nach einer gewissen Einarbeitungszeit sein solle.
Angenommen man legt eine Einarbeitungszeit von 1 bis 3 Monaten, je nach
Art und Umfang der Tätigkeiten fest, dann würde dies sicher vielfach zu Lasten
der Arbeitnehmer ausgenutzt werden. Ich denke dann wird es häufig der Fall sein,
dass Arbeitnehmer kurz vor Ablauf der Einarbeitungszeit wieder von der Entleihfirma unter Angabe eines irgendwelchen Grundes abgezogen werden und anstatt dessen
ein neuer Arbeitnehmer eingesetzt wird. Man sollte dem Arbeitnehmer vom ersten Tag an den Lohn geben, den er bekäme wenn er direkt von der Entleihfirma eingestellt würde. Zudem wäre ein 10 Prozent Flexibilitätsbonus, so wie ihn auch die Grünen und die Linke fordern, in dreifacher Hinsicht von Vorteil.
Erstens würde dann die Zeitarbeitsbranche ihr teils schlechtes Image aufbessern, Zeitarbeit wäre auch aus der Sicht vieler potentieller Arbeitnehmer weitaus interessanter und dadurch würde man die Zeitarbeit wieder zudem machen, wofür sie damals eigentlich gedacht wurde. In der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit sind im Raum Nürnberg ca 75 Prozent der Stellenangebote von Zeitarbeitsfirmen. Dies wird in anderen Teilen Deutschlands vermutlich nicht viel anders sein. Hierbei wird schon deutlich welche Auswüchse diese Branche angenommen hat. Ich wäre sehr dankbar von Ihnen ein Kommentar zu erhalten.
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Aurnhammer
Sehr geehrter Herr Aurnhammer,
Leiharbeit wurde in den letzten Jahren zunehmend für Lohndumping genutzt. Die SPD will daher das Prinzip des gleichen Lohns für gleiche Arbeit für Stammbelegschaften und Leiharbeitsbeschäftigte nach angemessener Einarbeitungszeit gesetzlich durchsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Oppermann