Frage an Thomas Oppermann von Christian M. bezüglich Bildung und Erziehung
Wie soll der Graben, der für jeden Abiturienten zwischen Gymnasium und Universität verläuft, überwunden werden?
Konkret gefragt: Wie sollen Abiturienten wirklich auf das Studium vorbereitet werden?
Und werden Sie sich für eine Verbesserung der Vermittlung von Stipendien an angehende Studenten einsetzen?
Wenn ja, wie?
Das Abitur muß insgesamt besser werden, wenn es als wichtigste Hochschulzugangsberechtigung auch gut auf die Anforderungen eines Hochschulstudiums vorbereiten soll. Wer Ing.wissenschaften studiert, bringt zB oft nicht die nötigen Mathematikkenntnisse mit und muß in Vorkursen auf das Studium vorbereitet werden. Das Zentralabitur nach 12 Jahren, besser ausgebildete Lehrer, weniger Stundenausfälle aber auch eine genauere und früher eisetzende Studienberatung können Abhilfe schaffen. Als Wissenschaftsminister in Nds. habe ich geholfen, daß auf Initiative von Dr. Eva-Maria Neher das X-LAB in Göttingen gebaut wird. Dies ist ein nach israelischem Verbild konzipertes Experimentallabor für Schülerinnen und Schüler, bei denen durch wissenschaftliches Experimentieren Begeisterung für Forschen vermittelt werden soll. Voraussetzung dafür ist Neugier. Neugierige Abiturienten sind fast immer gute Studierende.
Die Frage nach mehr Stipendien ist absolut berechtigt. Wir brauchen in Deutschland mehr private Förderung von Studium und Lehre. Als wir in Nds. sog. Intensivstudiengänge für besonders leistungsfähige und leistungsbereite Studis eingeführt haben, ist es mir gelungen, dafür eine Reihe von Stipendien bei Unternehmen einzuwerben.
Thomas Oppermann