Frage an Thomas Oppermann von Günter B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Oppermann,
in den Medien wird auf die zur Zeit laufenden Mitgliederbefragungen der SPD hingewiesen, mit deren Hilfe geeignete Themen für das Wahlprogramm erarbeitet werden sollen.Wirkt diese Aktion, die ohnehin etwas verspätet daherkommt , im Zeitalter des Internets und der auch von Ihrer Partei favorisierten Basisdemokratie nicht etwas antiquiert? Wäre es nicht wahltaktisch klüger gewesen, alle SPD -Sympathiesanten per Internet nach ihren Erwartungen zu befragen?- Eine Frage fiele mir dabei sofort ein: Haben Sie sich bereits darüber Gedanken gemacht, wer als Nachfolger/in des gegenwärtigen tollpatschigen Kanzlerkandidaten die SPD vor einem Wahldesaster bewahren könnte?
Mit freundlichem Gruß, G.Brachvogel
Sehr geehrter Herr Brachvogel,
die SPD hat alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, konkrete Vorschläge für das Bundestagswahlprogramm zu machen.
Diese Premiere in der 150jährigen Parteiengeschichte ist geglückt: mehr als 40.000 Zuschriften sind in den vergangenen Monaten eingegangen, 500 Gäste diskutierten beim Bürgerkonvent darüber. Die besten Vorschläge wurden auch in den Entwurf für unser Wahlprogramm aufgenommen, das der Bundesparteitag am 16. April beschließen wird.
Ich kann nicht erkennen, was daran „verspätet“ oder „antiquiert“ sein soll. Im Gegenteil: Die SPD hat ein neues Format getestet, die Premiere ist geglückt, das Medienecho war positiv.
Peer Steinbrück ist der richtige Kandidat und der bessere Kanzler. Er hat angekündigt: „Ich werde versuchen, diese Art des Dialogs auch als Bundeskanzler fortzuführen.“
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Oppermann