Werden Sie sich im Falle Ihrer Wahl auch weiterer Ungerechtigkeiten im öffentlichen Dienst annehmen?
Sehr geehrter Herr Kutschaty,
ich möchte hier vorab mein Lob zum Ausdruck bringen, dass Sie nämlich – im Falle Ihrer Wahl zum zukünftigen Ministerpräsidenten in NRW – endlich die Ungerechtigkeit bzgl. der Lehrerbesoldung beenden wollen. Ich teile Ihre Ansicht, dass gleiche Qualifikation auch zu gleicher Bezahlung führen muss. Nun waren Sie von 2010 bis 2017 Justizminister in NRW und stellten in dieser Zeit Meister im Werkdienst in JVA‘en ein, denen dann nach einer Justizausbildung das Eingangsamt A7 zugewiesen wurde. Seit Januar 2020 ist aus dem Meister nun der Bachelor Professional geworden. Die Gleichwertigkeit zum akademischen Bachelor, die der DQR bereits vor Jahren festgestellt hatte, wurde also gesetzlich manifestiert. Bis heute wird allerdings für die Einstellung in den Werkdienst des Justizvollzuges der Bachelor Professional verlangt, aber die Bezahlung verblieb bestenfalls auf Facharbeiterniveau.
Herr Kutschaty, werden Sie sich auch dieser Ungerechtigkeit annehmen?
W.
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Lob zur von der SPD geplanten Anpassung der Lehrerbesoldung.
Die Laufbahn des Werkdienstes stellt mit ca. 600 Beschäftigten die zweitgrößte Laufbahngruppe im NRW Justizvollzug dar. Wichtig ist hierbei, dass die Beschäftigten zur Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Dienstes angemessen bezahlt werden. Hierbei teilt die SPD die Forderung der Gewerkschaften nach einer deutlichen Erhöhung der Meisterzulage im Werkdienst. Zusammen mit den Beschäftigten ist jedoch eine Grundsatzdiskussion über die Besoldungsstruktur auch zum Zulagenwesen zu führen. So wollen wir auf Augenhöhe mit den Verbänden und Gewerkschaften eine attraktive Bezahlung für die Beschäftigen erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Kutschaty