Frage an Thomas Kutschaty von Urte P. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Kutschaty,
die geburtenstarken Jahrgänge kommen ins Rentenalter und werden voraussichtlich nicht mehr überwiegend durch Familienmitglieder unterstützt werden können. Hauswirtschaftliche Fachkräfte könnten die ganzheitliche Betreuung und Versorgung älterer Menschen in privaten Haushalt übernehmen. Hierfür werden dringend Profis gebraucht. Die Anzahl der Auszubildenden in der Hauswirtschaft geht jedoch seit Jahren zurück. So hat sich z. B. im Saarland die Anzahl der Ausbildungsverträge in der Hauswirtschaft zwischen 2002 und 2017 halbiert. Damit sich wieder mehr junge Menschen für den Beruf der Hauswirtschafterin / des Hauswirtschafters interessieren, muss sich die Arbeit auch finanziell lohnen. Viele Auszubildende verlassen nach dem erfolgreichen Abschluss den Beruf, weil sie in anderen Branchen mehr verdienen, unter anderem in der Altenpflege. Das mittlere monatliche Bruttogehalt in der Hauswirtschaft lag Ende 2015 bei 1.974 €, während zu dem gleichen Zeitpunkt das mittlere Bruttoeinkommen in der Altenpflege 2.557 € betrug (Statistik der Bundesagentur für Arbeit, abgerufen über Job-Futuromat).
Es ist inzwischen möglich haushaltsnahe Dienstleistungen über die Pflegekassen abzurechnen. Das ist gut! Aber der Höchstsatz wurde (und das auch erst nach Protesten) auf maximal 25 Euro pro Stunde festgelegt (siehe AnBEFVO). Wenn aber Dienstleister nur 25 Euro pro Stunde abrechnen können, sind sie nicht in der Lage adäquate Löhne an Ihre Mitarbeiter/innen zu zahlen. Auch wenn sie das sehr gerne möchten.
Was möchte die SPD dafür tun, dass der Beruf der Hauswirtschafterin / des Hauswirtschafters für junge Menschen attraktiver wird?
Mit freundlichen Grüßen
U. P.