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Frage von Gernot S. •

Frage an Thomas Hummel von Gernot S. bezüglich Energie

Grüß Gott!

Welchen Ansatz verfolgen Sie denn in energiepolitischer Hinsicht? Was wäre Ihre Antwort auf die derzeit brennenden Fragen wie Atomausstieg, Klimaerwärmung u.s.w.?

Mit freundlichen Grüßen
Gernot Singer

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Grüß Gott, Herr Singer!

In puncto Klimaerwärmung sollte man meinesachtens schon etwas mehr Gelassenheit walten lassen. Energiesparen und Abgasreduktion sind natürlich sinnvoll, das bestreitet ja auch niemand. Aber seit wir das CO2 neu "entdeckt" haben, gibt es einen Trend, die moralische Richtigkeit jeden menschlichen Handelns nur noch am Kohlendioxidausstoß zu messen. Hier sind wir dabei, eine gewisse Hysterie aufzubauen, die die Diskussion ins Lächerliche abdriften läßt.

Ein Atomausstieg auf lange Sicht ist freilich sinnvoll. Ich vertraue der Sicherheit unserer heimischen Atomkraftwerke durchaus, ungelöst ist aber weiter die Frage der Endlagerung des Atommülls. Die bisher so propagierte "Königslösung" der Deponierung in stillgelegten Bergwerksschächten hat auch ihre Tücken.

So tief die Schächte unter der Erde sind, haben sie trotzdem desöfteren Einfluß auf die Oberfläche: Im Saarland gibt es dann schonmal ein Erdbeben mit der Stärke 4,0 und im Ruhrgebiet hat man auch mal über Nacht einen Riß in der Garage oder - wenn man weniger Glück hat - auch in der Küche. Daß die Atomabfälle unter Tage sicher gelagert sind, kann man darum nicht wirklich annehmen.

Gleichzeitig muß man aber auch gesunden Pragmatismus walten lassen und erkennen, daß ein Ausstieg von heute auf morgen einfach unmöglich ist. Mit regenerativen Energien läßt sich der durchschnittlich benötigte Strom derzeit nicht herstellen, von momentanen Verbrauchsspitzen ganz abgesehen - nicht einmal dann, wenn wir wie in Marburg alle Hauseigentümer dazu verpflichten, ihre Dächer mit Solarzellen zu verschandeln. Und ich will auch nicht unsere bayerischen Landschaften mit tausenden greisliger Windradl übersähen - wer einmal die ICE-Strecke Würzburg-Hannover gefahren ist, der ist wirklich heilfroh, daß es diese Windmühlenherden in Bayern kaum gibt.

Ein Schritt in die richtige Richtung wäre für mich der Ausbau der Geothermie (Erdwärmenutzung) als sauberer, heimischer und nicht sichtbarer Energiequelle. Die Kosten amortisieren sich in 15 bis 20 Jahren, der Unterhalt ist sehr günstig und wir hätten eine größere Autarkie von weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Einflüssen.

Mit energischen Grüßen,

Thomas Hummel.