Frage an Thomas Hummel von Gernot S. bezüglich Soziale Sicherung

Grüß Gott, Herr Singer!

"Aber was ist mit der anderen Seite der Medaille, also dem Rückzug des Staates aus vielen Bereichen und dem Abbau des sozialen Gefüges?"

Also diesen Rückzug des Staates sehe ich ehrlich gesagt nicht. Seit der Hartz-IV-Einführung wird das zwar verstärkt beklagt, aber mir erschließt sich nicht so ganz, warum der Staat das soziale Gefüge abbaut, nur, weil er ähnliche Sozialleistungen unter einem Schlagwort zusammenfaßt. Vielleicht haben Sie das ja auch anders gemeint, dann fragen Sie doch einfach nochmal nach.

Der Staat nimmt sich viel eher ständig neue Bereiche, bspw. die Kinderbetreuung, die mittlerweile kaum noch als familiäre Aufgabe verstanden wird. Und seit wir den Migrationshintergrund für uns entdeckt haben, überschlagen sich die staatlichen Ebenen auch förmlich, die damit zusammenhängenden sozialen Bedingungen genauestens zu erforschen und möglichst zu verbessern.

Am Rauchverbot zeigen sich auch Berührungspunkte der - wie Sie gesagt haben - beiden Seiten der Medaille, nämlich sozial-schützender Tätigkeit mit obrigkeitsstaatlich-bevormundendem Wirken. Daran sieht man für mich auch, daß es schwierig ist, den nur selektiv-starken Staat zu verwirklichen.

"Wird das eigentlich auch der Werbespot sein, der dann im Fernsehen ausgestrahlt wird?"

Ich nehme an, Sie meinen den auf unserer Wahlkampfseite http://fuer-bayerns-zukunft.de/werbespot zu findenden Spot? Ja, genau der wird auch im BR ausgestrahlt.

"Dafür finde ich ihn angesichts des ernsten Themas dann doch etwas zu
friedlich-süßlich."

Ich finde ihn eigentlich recht gelungen. Er bringt unsere Ansichten klar und sachlich rüber, ohne übermäßig aggressiv zu sein oder nur auf den politischen Gegner einzuschlagen. Aber das ist wiederum nur meine Meinung.

An sich müßten wir ja mehrere Versionen des Werbespots erstellen, damit für jeden Geschmack etwas dabei ist - aber angesichts der Tatsache, daß das Bayerische Fernsehen uns gerademal zwei Ausstrahlungen zugesteht, steht das halt in keinem Verhältnis.

Und ich bin sowieso der Meinung, daß ein Werbespot nicht für die Wahlentscheidung bedeutend ist, sondern allenfalls neugierig macht. Seine Stimme vergibt der Wähler hoffentlich aufgrund des Programms - oder auch aufgrund der Antworten bei Kandidatenwatch.

Mit friedlich-süßlichen Grüßen,

Thomas Hummel.