Frage an Thomas Hummel von Gisela J. bezüglich Innere Sicherheit
Auf der Bayernpartei-Homepage wird in letzter Zeit immer wieder gegen einen angeblichen Überwachungsstaat Stellung bezogen. Gerade Sie, Herr Hummel, werden des öfteren in dieser Richtung zitiert. Meine Meinung ist aber eher: Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten. Wieso sehen Sie das anders?
Grüß Gott, Frau Jablonsky!
Diese Schlußfolgerung sehe ich schon etwas anders: Ich hab nichts zu befürchten, aber möchte trotzdem so einiges verbergen. Es geht einfach niemanden etwas an, welche Bücher ich im Internet kaufe, wohin ich in Urlaub fahre, welche Artikel ich bei eBay ersteigere, welche Aktienkurse ch beobachte, welche Zeitschriften ich abonniert habe, wann und wo ich Geld von meinem Konto abhebe, wer mir E-Mails schreibt und in welchen Internetforen ich mitdiskutiere.
Nichts davon ist illegal, aber man weiß eben nie, welche Querverbindungen sich zwischen einzelnen Informationen herstellen lassen und in welche Erklärungsnöte man dann kommt. In einem Artikel für unsere Wahlkampfzeitung hab ich es so ausgedrückt:
"Wenn sie meinen, das alles ginge Sie nichts an, dann haben Sie im Moment vielleicht Recht. Aber irgendwann kommt möglicherweise der Tag, an dem Sie sich rechtfertigen müssen, warum Ihre Fingerabdrücke auf einem gefälschten Geldschein sind, warum Sie vor einigen Jahren eine E-Mail von einem späteren Hassprediger bekommen haben oder wieso Sie unterdurchschnittlich wenige Überweisungen ausstellen. Und vielleicht wollen Sie ja auch einmal gegen die Autobahn durch Ihr Wohnviertel protestieren oder Sie bekommen eine Baugenehmigung nicht, weil Sie die falschen Leute kennen."
Der Staat muß nicht alles wissen - wir sind alle eh schon überwacht genug.
Mit transparenten Grüßen,
Thomas Hummel