Frage an Thomas Gundelbacher von Stefan S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Gundelbacher,
Ich gehöre zu einer Gruppe von ehemaligen Zigarettenrauchern. Die meisten von uns haben vor dem Umstieg auf die e Zigarette - teils über Jahrzehnte - geraucht und dabei oftmals vergeblich versuch, mit dem Rauchen aufzuhören. Seit einigen Jahren gibt es mit der „e Zigarette“ nun die Möglichkeit, das Nikotin inhalieren, ohne die enorme Schadstoffkonzentration der herkömmlichen Tabakverbrennung mit aufzunehmen - für mich und viele andere eine Art "goldener Mittelweg".
Bislang waren die Geräte und Liquide über Internet- und Offlinehandel zu erwerben, da Benutzung und Vertrieb weder in der Tabakverordnung noch im Arzneimittelgesetz geregelt wurden. Es gibt eine breite Geräteauswahl und jeder findet je nach seinem Bedarf passende das Gerät und die Geschmacksrichtung seiner Wahl. Der ENVI-Ausschuss hat nun einen Gesetzesentwurf zur Regelung dieser Angelegenheit vorgelegt, dessen Umsetzung letzten Endes das Aus für die elektronische Zigarette bedeuten würde. Dies ist für mich nicht akzeptabel - zumal die Abstimmung an sich anscheinend bereits einige "Formfehler" beinhaltete. Es geht um nichts weniger als unsere Gesundheit, denn ich möchte nicht wieder zur Tabakzigarette zurückgreifen. Im Übrigen schone ich mit der „elektronische Zigarette“ auch meine Mitbürger.
Zwischenzeitlich liegen zahlreiche Untersuchungen vor, die das "eletkronische Rauchen" als die weniger schädliche Alternative belegen. Auch das Thema Passivrauchen wurde diesbezüglich untersucht. Wenn Sie dazu Fragen haben, kann ich Ihnen weitere Sachinformationen gerne zukommen lassen.
In Bezug auf die bevorstehende Bundestagswahl würde ich mir gerne ein Bild von Ihrer Partei machen und frage ich Sie hiermit ganz direkt nach Ihrer Haltung zu diesem Thema.
Ich bedanke mich mit freundlichen Grüssen
Stefan Schmedes
Sehr geehrter Hr. Schmedes
Vielen Dank für Ihre Frage.
Ich muss gestehen, dass ich mich zuerst etwas in den Vorschlag der EU Kommission einlesen musste. Da ich z.Z. leider selbst wieder Raucher bin habe ich die E-Zigarette immer als eine mögliche Option gesehen um mit dem Rauchen langsam wieder aufzuhören. In dem Kommissionsvorschlag werden vier mögliche Optionen angeboten mit Präferenz zur Option 3. Einen Schwellwert festzulegen ab dem die Nikotinhaltigen Flüssigkeiten als Medikamente deklariert werden halt ich noch nicht für das Aus der E-Zigarette. Ich sehe es mehr als einen Schutz des Konsumenten vor schädlichen Mengen von Nikotin an. Bitte bedenken Sie, das auch Kinder und Jugendliche über den Weg des Onlinhandels leicht an solch hochdosierte Mengen gelangen können. Ebenso sinnvoll empfinde ich den Kommissionsvorschlag die Flüssigkeiten mit Warnungen zur Gesundheitsgefährdung zu versehen. Ich bin weiterhin Überzeugt von der E-Zigarette, solange die Inhaltsstoffe einer gewissen Regelung unterliegen.
Wir Piraten fordern:
Keine Einschränkungen für e-Zigaretten Der derzeit freie Handel und Gebrauch liquidverdampfender E-Zigaretten soll nicht über den Jugendschutz hinaus eingeschränkt werden. Stattdessen fordern wir die Schaffung von Qualitätsstandards für Produktion und Handel von E-Zigaretten und Liquids. E-Zigaretten ins Nichtraucherschutzgesetz aufzunehmen, oder eine Besteuerung nach dem Tabaksteuergesetz lehnen wir hingegen ab.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Gundelbacher