Frage an Thomas Gehring von Stefan M. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Gehring,
ich schreibe Ihnen bzgl. der Entscheidung des Kultusministeriums, die Bekanntgabe der Abiturergebnisse vom 19. Juni auf den 2. Juni 2017 vorzuziehen.
Wie ich auf dem Onlineportal des Focus (Artikel vom 10.02.17) lesen konnte, stimmen Sie der angesprochenen Vorverlegung zu.
Ihre Begründung dazu ist laut Focus, dass das Kultusministerium einen Fehler gemacht hätte und diesen somit revidiere.
Nun mag es der Kürze des Artikels geschuldet sein, dass Ihre Begründung nicht differenzierter dargestellt wurde. Daher möchte ich Ihre Begründung dazu nun in aller Ausführlichkeit erfragen.
Meiner Meinung nach ist es keine gute Entscheidung im Allgemeinen und vor allem keine gute Entscheidung für die Schülerinnen und Schüler. Die Konsequenzen, die sich aus der Terminverlegung ergeben, wurden meiner Ansicht nach nicht hinreichend abgewogen und ausdiskutiert und ziehen einen Rattenschwanz an negativen Konsequenzen für die Schule nach sich. Das ausführende Personal (= bayerische Lehrerinnen und Lehrer) wurde wie bei so vielen Entscheidungen des Kultusministeriums wieder einmal nicht ausreichend einbezogen, angehört oder berücksichtigt.
Es geht mir nicht um ein plumpes "Lehrer gegen Schüler" oder ein beleidigtes "Oh je, jetzt werde ich als Lehrer gezwungen, einen Gang hochzuschalten und schneller zu korrigieren...*schwitz*"...es geht mir um die grundsätzliche Haltung und unser Bildungssystem in Bayern an sich.
Haben Sie an dem vergangenen Wochenende (11./12.02.) mit Lehrerinnen/Lehrern in Ihrer Umgebung gesprochen? Haben Sie sich inzwischen womöglich weitreichendere Gedanken zur Terminverlegung machen können und befürworten sie noch immer? Ich wäre sehr an Ihrer inzwischen gereiften Meinung interessiert. Meiner Meinung nach wird die Bildung, das Gymnasium und das Abitur an sich immer weiter entwertet und inflationiert. Solche Entscheidungen wie die Terminverlegung befördern das sehr!
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Mandl