Frage an Thomas de Maizière von Jürgen H. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr de Maizière,
ich verfolge die Diskussion um die Weitergabe von Bankdaten der S.W.I.F.T. an US-Behörden, seit sie das erste Mal in der Presse aufgetaucht ist. So auch jetzt, wo sich die EU mit den USA "einigen" möchte. Es wird immer dargestellt, dass die USA diese Daten fordern und es lediglich um die Ausschmückung der Bedingungen geht, unter denen diese weitergegeben werden.
Leider habe ich bis jetzt von keinem Politiker die Antwort auf folgende Fragen in Erfahrung bringen können. Ich gehe davon aus, dass Sie es können, da Sie direkt am Verhandlungstisch sitzen dürften:
1) Weshalb glaubt die USA "einfach mal so" Bankdaten von EU-Bürgern abfischen zu dürfen? Soweit ich informiert bin, geht es ja nicht um Verdachtsfälle, sondern um eine pauschale Übermittlung/Speicherung ähnlich wie bei der Vorratsdatenspeicherung. Wird das mit dem Argument "Gods own country" oder mit der alten Leier "Terrorismusbekämpfung" begründet? Oder will die USA nur möglichst bequem Wirtschaftsspionage betreiben können und fordert hierzu von der EU einen "Blankoscheck"?
2) Was würde passieren, wenn die EU die Weitergabe verweigern würde? Was will die USA dann tun?
3) Weshalb verhindern Sie (bzw. Ihre Kollegen der Bundesregierung) diese Weitergabe nicht - bzw. haben nach den aktuellen Presseberichten nicht vor, diese zu verhindern?
Vielen Dank für die Beantwortung
Gern möchte ich auf Ihre Frage ohne Umwege antworten. Damit dies im Rahmen eines persönlichen Dialogs geschehen kann, möchte ich Sie bitten, sich mit Ihrer Frage an mein Bundestagsbüro oder das Bundesministerium des Innern zu wenden.
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