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Thomas Birk
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Frage von Benjamin K. •

Frage an Thomas Birk von Benjamin K. bezüglich Verkehr

Hallo Herr Birk,

ich als Radfahrer fühle mich auf der Straße sicherer also auf Berlins alten und viel zu engen Radwegen. Meine Kinder dürfen noch nicht auf der Straße fahren, weshalb ich aber auf Radwege angewiesen bin. Diese sollten auch mit einem breiten Kinderfahrradanhänger befahrbar sein. Nur mal als Beispiel: Fahre ich mit meinen Kindern auf einer Straße Fahrrad, auf der es keinen Radweg gibt, müssen die Kinder auf dem Bürgersteig fahren und ich auf der Fahrbahn. D.h. ich fahre mit ca. 15km/h und störe somit den Verkehr erheblich. Die Kinder sind den Gefahren des Bürgersteigs ausgeliefert (Fußgänger, Kanten usw.). Ich kann mit der Familie in Berlin leider nicht mit dem Fahrrad bequem von A nach B fahren.

Was werden die Grünen in Schöneberg unternehmen, damit es mehr und vor allem bessere Radwege geben wird? Diese sollten ja mind. 150 cm breit sein, damit sie als Radweg ausweisbar sind.

Dazu gleich die nächste Frage: Wieso gibt es in Berlin so viele Radwege, die auch als solche ausgeschildert sind, ich somit in der Benutzungspflicht bin, die aber in keinster Weise die Voraussetzung eines Radweges erfüllen (schlechter Zustand und max 100 cm breit). Werden die Grünen sich darum kümmern, dass solche Schilder zumindest schon mal abgenommen werden, damit ich bei Straßennutzung das Recht auf meiner Seite habe?

Und da Sie ja vor kurzem bei uns im Nollekiez waren: Was tun die Grünen dafür, dass ich mit meinen Kindern gefahrlos zur Schule gehen kann. Die Bürgersteige in der Maaßenstr und Umgebung sind teilweise nur von einer Person begehbar. Bei "Gegenverkehr" muss man auf den Radweg ausweichen. Ich verstehe nicht, dass eine derartige Ausbreitung der Außenbestuhlung geduldet wird. Das Ordnungsamt scheint da entweder machtlos zu sein, oder möchte nichts dagegen unternehmen. Ich habe mich zwar oben für breitere Radwege ausgesprochen, aber in diesem Fall ist der benutzbare Bürgersteig fast kleiner als der schmale Radweg (< 100cm).

Vielen Dank und Gruß
Benny

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Kunz,

vielen Dank für Ihre Fragen. Ich könnte es kurz machen, und schreiben, sie haben in allen Punkten Recht, und wir werden uns darum bemühen, dies in Regierungsverantwortung und in bezirklicher Verantwortung zu ändern. So einfach mache ich es mir aber nicht, sondern möchte konkreter auf Ihre Fragen eingehen. Tempelhof-Schöneberg gilt als der fahrradunfreundlichste Bezirk. Hier wurde versäumt, die bereitstehenden Mittel zum Ausbau des Fahrradverkehrs abzurufen.

Grundsätzlich bevorzugen wir Grünen Fahrradstreifen auf der Fahrbahn statt Fahrradwege, weil, wie Sie selbst feststellen, die Straße sicherer ist als der Fahrradweg auf dem Bürgersteig. Allerdings setzt dies die Markierung von breiten Fahrradstreifen voraus. Damit würden sie auch nicht mehr den Autoverkehr so stören, wenn Sie ihre Kinder weiterhin auf dem Bürgersteig parallel fahren lassen wollen. Einen weiteren Ausbau von neuen Radwegen auf Bürgersteigen lehnen wir dagegen ab. Allerdings wäre zu prüfen, ob bestehende Radwege verbreitert werden könnten.
Dies gilt aber mit Sicherheit nicht für den Radweg an der Maaßenstraße. Den wollen wir gern durch einen breiten Fahrradstreifen auf der Fahrbahn ersetzen.

Wir wollen grundsätzlich die Benutzungspflicht von Fahrradwegen abschaffen, dies wäre einfach durch das Abhängen der blauen Fahrradschilder, die zur Benutzung verpflichten, möglich.

Die Schankvorgärten in der Maaßenstraße haben sich über alle Maßen ausgeweitet, der Bürgersteig ist teils kaum noch nutzbar. Das war einer der Gründe für unsere Kiezbegehung am 19.8. Anscheinend haben eine Reihe der Lokale gar keine gültige Genehmigung für ihren Schankvorgarten oder nicht in dem Umfang. Wir haben dies und zahlreiche andere Beschwerden der AnwohnerInnen an das Ordnungsamt bzw. direkt an den zuständigen Stadtrat Schworck (SPD) weitergegeben und werden weiter an dem Thema dranbleiben.

Beste Grüße

Thomas Birk