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Thomas Birk
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Frage von Georg B. •

Frage an Thomas Birk von Georg B. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Birk,

Der Wahlkreis 1 in Tempelhof-Schöneberg leidet.
Seit nun mehr als zwei Jahren ist einer der Haupteinkaufsstraßen in Berlin, die Tauenttzienstraße, durch eine groß Baustelle verschandelt. Abgesehen davon, dass den Berlinbesuchern die besonders unattraktive Verwahrlosung beim Flanieren entgegen bläst, leiden auch die ansässigen Gewerbe und die Gegend wertet zusehend ab. Der Tauentzien steht repräsentativ für die momentane Entwicklung in der City West!

Könnten Sie diesbezüglich die folgenden Fragen Stichpunktartig beantworten?

- Welche unmittelbaren Gegenmaßnahmen schlagen Sie zur schnellen Behebung dies oben geschilderten Missstandes vor? Was kann die Lokalpolitik über das Ku´Damm 125 Projekt hinaus noch unternehmen, um die City West wieder aufzuwerten bzw. in Ihrem Wert zu erhalten?

-Wie stehen Sie in diesem Zusammenhang dazu, den Bahnhof Zoologischer Garten wieder als ICE Halt zu benutzen?

- Wie sehen Sie die Entwicklung des Areals um den Bahnhof Zoo? Riesenrad, Hochhäuser, Universitätscampus, etc.?

- Wie kann die City West optimal an den neuen Flughafen in Schönefeld angebunden werden? Muss die U7 nicht doch mittelfristig bis nach Schönefeld verlängert werden?

- Berlin hat zwar kein Geld, aber wie kann man das Nahverkehrsnetz besser vernetzen und benutzbar machen? U-Bahnausbau (U1, U4, U5, U7), Tram in dem Westteil der Stadt, Kommunalisierung der S-Bahn? Wie lauten Ihre Ideen zu dem Thema?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Bassenge,

Ihre Sorge um das Erscheinungsbild und die Situation der City-West teile ich. Der Tauentzien wird meines Erachtens nicht optimal erneuert. Die aktuellen Verzögerungen liegen wohl bei der BVG, da hat weder der Senat noch der Bezirk viel Einfluss. Aber auch Baustellen könnten äußerlich ansehnlicher gestaltet werden. Ich bedauere sehr den Verlust der Platanen. Die Grünflächenplanung für den Mittelstreifen überzeugt mich auch nicht. Ich befürchte, der Wittenbergplatz wird auch zukünftig vernachlässigt aussehen. Insgesamt bräuchte der ganze Bereich einschließlich Urania ein gestalterisches Konzept.

Es sind in der Vergangenheit einige Fehlentscheidungen getroffen worden. Als ich noch in der BVV-Charlottenburg war (vor der Bezirksfusion) haben wir uns gegen die Hochhausbebauung (damals "Brau und Brunnen) an der Joachimsthaler/Ecke Breitscheidplatz gestemmt, aber das Land hatte den B-Plan an sich gezogen und die Baugenehmigung für beide Hochhäuser erteilt. Mit diesen Genehmigungen wurden die Grundstücke mehrmals weiter veräußert, mit der Folge, dass die jahrelange Brache und Hängepartie die ganze Umgebung mit runtergezogen hat. Nun, wo eines der Hochhäuser fast fertig ist, ist endlich wieder Bewegung vor Ort mit dem Umbau des Zoopalastes und des Bikinihauses. Beim Riesenrad ist das Land ebenfalls den Spekulanten aufgesessen. Hoffentlich bekommt das Land das Grundstück ohne Verlust zurück, um es sinnvoll zu nutzen, z. B. zur Erweiterung des Campus der TU. Dieser sollte unbedingt entwickelt werden, statt die TU nach Tegel zu verbannen.
Wir Grüne kämpfen nach wie vor für einen Halt der Fernzüge am Bahnhof Zoo, der Bahnhof ist ja ICE-tauglich. Die Anbindung an den Fluhafen Schönefeld über die U 7 wäre doch eine arg langsame. Da sollte ja eigentlich die Dresdner Bahn eine schnelle Verbindung über das Südkreuz bilden, aber diese verzögert sich auf unbestimmte Zeit, weil Berlin sich mit der Bahn nicht auf eine Tunnellösung einigen kann.

Weitere U-Bahnenverlängerungen kann sich Berlin nach dem unsinnigen U 5-Ausbau z. Zt. nicht leisten. Deswegen setzen wir ja auf die Straßenbahn, z.B. über den Potsdamer Platz bis nach Steglitz. Wir wollen das Netz und die Werkstätten der S-Bahn kommunalisieren und den Betrieb schrittweise ausschreiben.

Beste Grüße

Thomas Birk