Frage an Thomas Bell von Stefan von den D. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Bell,
wie können Sie glaubwürdig Politik für die Linke machen, wenn Sie als damaliger SPD-Vorsitzender in Bad Münstereifel vehement die Arbeitsmarktreformen unter dem Titel "Hartz I-IV" befürwortet und verteidigt haben.
Sehen Sie in ihren damaligen Äußerungen und der Position der Partei "Die Linke" nicht ein Glaubwürdigkeitsproblem?
Mit freundlichen Grüßen
S. v.d.Driesch
Sehr geehrter Herr von den Driesch,
wir alle kommen im Leben an den Punkt, an dem man erkennen kann, dass man Fehler gemacht hat. Als Funktionär war man seinerzeit in der Diskussion zur Agenda 2010 so in der parteiinternen Diskussion eingenordet, dass es schwer fiel noch selbst darüber nachzudenken. Von daher haben Sie Recht. Ich habe seinerzeit die Agendapoltik vertreten und rückblickend, wenn man erkennt, was diese Politik bewirkt hat, stellt man fest, dass man seinerzeit von der Parteiführung eingelullt wurde.
Explizit zu den Hartzgesetzen habe ich seinerzeit schon keine Position mehr bezogen. Gerade zu diesem Zeitpunkt habe ich mich aus der aktiven SPD Politik zurückgezogen.
Ich denke, dass kein Glaubwürdigkeitsproblem besteht, wenn man erkennt, dass etwas falsch war und nun alles unternimmt, was möglich ist, um den Fehler zu korrigieren.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Bell