Frage an Thomas Bareiß von Bernd B. bezüglich Recht
Energiespeicher- um die Ecke gedacht
Sehr geehrter Herr Bareiß,
in der kürzlich stattgefundenen Sitzung Ihrer Fraktion über das Thema Speichertechnologie ist die Methanerzeugung als Langzeitspeicher favorisiert worden. Die Hansestadt Hamburg versucht derzeit mit Vattenfall diese Technologie in Hamburg zu erproben, jedoch der Systemwirkungsgrad wird relativ gering sein.
Ich habe vorgeschlagen, überschüssige Elektroenergie bivalenten Verbrauchern, die gleichwertig mit Gas und Strom versorgt werden können, zur Verfügung zu stellen.
Beim Stromüberangebot fällt der Strompreis unter den Gaspreis, so dass diese Verbraucher immer die kostengünstigste Energie nutzten. Die nicht benötigte Gasenergie verbleibt im Speicher. Der „Speicherwirkungsgrad“ wäre optimal und nur bei der anschließenden Verstromung muss der Wirkungsgrad der Turbine, (GuD Anlage 60%) berücksichtigt werden. Würde man auch kleine KWK Anlagen einbeziehen, würde sich der Systemwirkungsgrad noch verbessern. Dieses Verfahren wäre massetauglich, zyklenfest und sehr preiswert. Es kann sogar benutzt werden, überschüssigen Strom im Norden via Gasnetz im Süden zu verstromen.
Warum also erst aufwändig Methan erzeugen? Solange wir noch Gas in der Prozesstechnologie und anderen Anwendungen einsetzen, wäre es besser, das Methan verbleibt im Gasnetz und kann bei Bedarf verstromt werden. Angesichts der zukünftigen Probleme sollten alle möglichen Vorschläge diskutiert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Brauer
Sehr geehrter Herr Brauer,
vielen Dank für Ihre Mail vom 28. März 2012.
Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch mindestens 35 Prozent betragen, 2030 bereits 50 Prozent, 2040 65 Prozent und 2050 eine Zielmarke von 80 Prozent erreichen. Schon heute haben wir einen Anteil von rund 20 Prozent erreicht. Um das rasant wachsende fluktuierende Angebot aus Wind- und Sonnenenergie zu nutzen, sind neben dem Netzausbau für einen großräumigen Transport der erzeugten Energien sowie einem intelligenten Erzeugungs- und Lastmanagement auch zusätzliche Speicher notwendig.
Vor dem Hintergrund dieses sich entwickelnden Bedarfs zur Energiespeicherung ist es daher von zentraler Bedeutung, dass entsprechende Speichertechnologien in Zukunft bestehende technologische Hürden überwinden und Marktreife erlangen. Obwohl bereits heute Energiespeicher, wie zum Beispiel die Pumpspeicherkraftwerke, wirtschaftlich betrieben werden, befindet sich eine Vielzahl der Technologien noch im Grundlagenstadium oder in der Entwicklungsphase. Aufgrund der Vielfalt der technischen Optionen und Forschungsansätze ist es dabei von zentraler Bedeutung, dass eine Speicherförderung stets technologieneutral erfolgt und dass der zentrale Maßstab für den Einsatz neuer Technologien ihre Kosteneffizienz ist.
Für diese Technologieoffenheit möchte ich mich auch besonders stark in den anstehenden Beratungen über eine Speicherförderung machen. Wir brauchen einen breiten Mix an verschiedenen Speichertechnologien, denn Speichertechnologien sind von enormer strategischer Bedeutung für das Gelingen der Energiewende.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Bareiß MdB