Thilo Müller
FDP
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Frage von Dennis N. •

Frage an Thilo Müller von Dennis N. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Müller,

normalerweise zähle ich mich zu der FDP-Stammwählerschaft, aber ich werde bei dieser Landtagswahl wohl eine andere Partei wählen.

Ich schätze die liberale Grundhaltung der FDP sehr, aber wie die FDP sich in diesem Wahlkampf gegen Nichtraucherschutz in Gaststätten und öffentlichen Gebäuden einsetzt hat mit dem freiheitlichen Grundgedanken nichts mehr zu tun. Dies ist plumper Stimmenfang bei Rauchern.

Wie begründen Sie die Ablehnung des Nichtraucherschutzes, obwohl die negativen Folgen des Passivrauchens eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen sind?

Gruß
Dennis Nikles

Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Nikles,

die negativen Folgen des Passivrauchens sind unbestritten. Ich selbst bin Nichtraucher und freue mich über das Rauchverbot.

An dieser Stelle möchte ich jedoch die Position der FDP verdeutlichen:
Es geht nicht um die Aufhebung des Nichtraucherschutzes.
Die FDP setzt sich nicht für die Aufhebung des Rauchverbotes in öffentlichen Gebäuden ein.
Die FDP möchte sich allerdings dafür einsetzen, dass der jeweilige Gastronom selbst entscheiden kann, ob er seine Lokalität als Raucher- oder Nichtrauchergaststätte deklariert, wenn er keine Möglichkeit hat, getrennte Räume anzubieten. Den Gästen steht dann frei, welches Lokal sie aufsuchen.
Die Nachfrage sucht sich dann ihr Angebot. Es wird auch niemand gezwungen, in verrauchte Lokale zu gehen.

Ich stelle damit ganz klar in Abrede, dass es um plumpen Stimmenfang geht. Als Nichtraucher finde ich die gegenwärtige Regelung gut. Andererseits kann ich auch nachvollziehen, dass man anders denken kann und dem Gastronom die Entscheidung überlässt.

Zu Ihrer Wahlentscheidung kann ich Ihnen nur empfehlen, die Prioritäten der Themenfelder richtig zu setzen. Sie werden in einer Partei nie 100% Übereinstimmung bei allen Themen haben - selbst wenn man Parteimitglied ist. Selbst in einer Beziehung zwischen zwei Menschen - hier sei die Ehe oder Lebenspartnerschaft genannt - ist es manchmal schwierig, Kompromisse zu finden. In einer Partei mit über 60.000 Mitgliedern ist diese Aufgabe umso schwerer. Sie müssten dann Ihre eigene "1-Mann-Partei" gründen.

Man wählt also die Partei, mit der man die größtmögliche Übereinstimmung erzielt.

Daher bitte ich Sie, bei der Landtagswahl FDP zu wählen und nicht Ihre liberalen Überzeugungen über Board zu werfen. Liberalität ist schließlich eine Geisteshaltung.

Mit freundlichen Grüßen

Thilo Müller