Frage an Thilo Fester von Hannes H. bezüglich Gesundheit
Guten Tag !
Ich verstehe da ihren Standpunkt voll und Ganz aber wie soll es denn in den weiteren Jahren ihrer Meinung denn weitergehen ?
Es kann ja nicht sein das immer mehr schwarze Schafe mit diesen Verunreinigungen der Cannabisprodukte durchkommen.
Meinen sie nicht das ein solches Drugchecking die illegalen "DEALER" abschrecken würde?
2. Wie stehen sie zu der Aussage das Prohibition ein Verfassungsbruch ist ?
Ein Hallo nach Leipzig!
Ich glaube, ich habe Ihnen da bereits mit meiner letzten Antwort aufgezeigt, wie ich mir das vorstelle. Die Probleme der schlechten Qualität liegen in der illegalen Produktion und dem Handel in der Praxis.
Will man also aus gesundheitlichen Gründen vor Schadstoffen schützen, sollte dies während der Herstellung gesichert werden. Ich verstehe Ihren Gedanken und glaube tatsächlich, dass Drug-Checking dazu führen kann (!), dass der Handel zur Qualitätsproduktion genötigt werden könnte (!). Ob dies passiert und inwiefern die Konsumenten letztendlich auf ihre Gesundheit in diesem Bezug achten, ist in meinen Augen allerdings fraglich.
Sie besprechen hier insbesondere die Gesundheitsschädlichkeit. Drug-Checking als Workaround empfinde ich im Sinne der Lösung dieses Problems als "quick & dirty", aber langfristig nicht vernünftig.
Meiner Ansicht nach haben Rauschmittel - sie sprechen ja in ihrer ersten Frage gerade jugendliche Konsumenten an - in den Händen Jugendlicher, auch wenn beispielsweise die Frage nach der Suchtgefahr strittig ist, nichts verloren. Allein die temporären Wirkungen können mindestens mittelbar schädlich sein, wie sie es bei anderen, bereits legalen Drogen auch sind.
Sie fragen, wie es weitergehen soll. Auch in Bezug zur Frage danach, ob Prohibition mit unserer Verfassung vereinbar ist, sehe ich zwischen den Zeilen immer auch die Forderung der Legalisierung des Handels als einzig mögliche Konsequenz (korrigieren Sie mich, wenn ich das falsch sehe). Für mich ist es in gewisser Hinsicht schwierig vertretbar ein Verbot aufzuheben mit der Begründung, dass dieses Verbot ohnehin übertreten wird. Dieses Argument ließe sich universell auf sehr viele Probleme anwenden.
Ich bin letztendlich in diesem Thema unentschlossen.
Es grüßt
Thilo Fester