Sehr geehrter Herr Burcu, wie ist Ihre persönliche Einstellung zu gendergerechten Sprache?
Sehr geehrter Herr Burcu,
ich möchte Sie gerne fragen, wie Ihre Haltung zur gendersensiblen Sprache ist. Denken Sie, es ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung, da sich hierbei auch Menschen angesprochen fühlen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, oder empfinden Sie die Debatte darum eher irrelevant bzw. deplatziert? Nutzen Sie eventuell selbst gendersensible Sprache in Form von Sternchen, Unterstrichen, Doppelpunkt oder lehnen Sie diese ab?
Auf Ihre ausführliche Antwort freue ich mich sehr !
Mit freundlichen Grüßen
Alina M.
Sehr geehrte Frau Alina M.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ich bin der Meinung, dass Sprache Sichtbarkeiten schafft. Was wir lesen, hören und sprechen, beeinflusst unser Bewusstsein und hat sogar reale Auswirkungen. Wie wir etwas wahrnehmen und uns vorstellen, übermitteln wir durch unsere Sprache. Die gendergerechte Sprache ist inklusiv und ein Statement gegen strukturelle Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts.
Es gibt viele Möglichkeiten, Sprache gerecht und gleichstellungsorientiert zu gestalten. Ich persönlich nutze die Form des Gendersternchens*. Das Sternchen stammt aus der Computersprache, wo es eine platzhaltende Funktion hat und für eine beliebige Anzahl von Zeichen steht. Es zeigt also an, dass dort Platz für andere Zeichen ist und so ermöglicht, auch die Menschen zu benennen, die sich in der binären Geschlechterordnung nicht wiederfinden. Welche Möglichkeit der gendergerechten Sprache letztendlich auch genutzt wird, es freut mich, dass sie immer mehr verwendet wird.
Mit freundlichen Grüßen
Taylan Burcu, MdL