Tankred Schipanski (CDU)
Tankred Schipanski
CDU
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Frage von Jürgen K. •

Frage an Tankred Schipanski von Jürgen K. bezüglich Soziale Sicherung

Werter Herr Schipanski,

am 17.11.12 war Bürgerkonferenz - Demografischer Wandel in Gotha. Folgendes ist mit da durch den Kopf gegangen. Was werden unsere Kinder und Enkel dereinst über uns sagen? Werden Sie mit uns und unserem Leben, unserem Denken und unserem Handeln zufrieden sein? Oder werden sie hart mit uns ins Gericht gehen, uns Vorwürfe machen und unser Leben nicht verstehen? Und wie werden wir darauf reagieren?

"WIE KONNTET IHR NUR?" Genau so werden die Fragen beginnen, die unsere Kinder und Enkel unserer Generation stellen werden. "Wie konntet ihr nur zulassen, dass eine klitzekleine Elite, die nicht einmal gewählt war, über das Wohl und Wehe der Welt entschied?" "Wie konntet Ihr euch ein Geldsystem andrehen lassen, das nicht einmal theoretisch funktioniert?" "Wie konntet Ihr auf die Idee kommen, dass wir ständiges Wachstum brauchen? Wo wolltet ihr hinwachsen - zum Mond?" "Wie konntet ihr nur glauben, dass Euch ein Mehr an materiellen Gütern glücklicher macht?" Und das sind nur die angenehmen Fragen. "Wie konntet ihr zusehen, dass in eurem Namen ein Krieg nach dem anderen angezettelt wird? Balkan, Afghanistan, Irak, Libyen eventuell noch Syrien um nur ein paar prominente Beispiele zu nennen?“ Sie haben doch immer mit JA gestimmt. "Wie konntet ihr nur zulassen, dass JEDEN TAG 30.000 Menschen an Hunger starben, obwohl weltweit genug Nahrungsmittel vorhanden waren?" (Micha Initiative) „Wo war euer Aufschrei?"

Meine Frage an Sie
Können wir reinen Gewissens vor die folgenden Generationen treten und sagen, dass wir alles getan haben, was in unserer Macht stand, um das Beste aus uns, aus unserem Leben und aus der Gesellschaft zu machen?

Mit freundlichen Grüßen aus Gotha
Jürgen Kolipost

Tankred Schipanski (CDU)
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Kolipost,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Frage, ob wir reinen Gewissens vor kommende Generationen treten können. Als junger Abgeordneter ist das für mich eine sehr wichtige Frage.

Grundsätzlich gilt: Politische Entscheidungen unterliegen keiner mathematischen Logik. Mögliche Folgen solcher Entscheidungen lassen sich immer nur abschätzen, nie vorhersagen. Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe jedes Abgeordneten, alle Argumente und Interessen gewissenhaft gegeneinander abzuwägen, um dann im Bundestag allgemeinverbindliche Entscheidungen treffen zu können.

Wenn wir besten Wissens und Gewissens diese Entscheidungen abwägen, bevor wir eine Entscheidung fällen, können wir künftigen Generationen auch offen gegenübertreten.

Mit freundlichen Grüßen
Tankred Schipanski