Frage an Tankred Schipanski von Dagmar K. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Schipanski,
die Thüringer CDU-Regierung hat viel für die (Verkehrs-) Infrastrukturentwicklung und -anbindung von Südthüringen getan. Trotzdem ergibt sich für mich eine Frage, die die regionale Entwicklung von Suhl und Umgebung in diesem Zusammenhang betrifft.
Was meinen Sie, ist der Grund, dass sich Suhl wirtschaftlich nicht so entwickeln konnte, wie die Region ums "Erfurter Kreuz" (Arnstadt, Thörey, ...)?! Warum gibt es in Südthüringen nicht ähnliche Ansiedlungen - an mangelnder Verkehrsanbindung kann´s doch wohl nicht liegen?
Sie haben persönlich größere Verbindungen zum Ilmkreis - gibt es Erfahrungen, die Sie der angrenzenden Region Suhl "ans Herz legen würden"?
Mit freundlichen Grüßen
gez. Dagmar Kobler.
Sehr geehrte Frau Kobler,
zunächst danke ich Ihnen für Ihre Anfrage vom 26. September 2010.
Ich stimme mit Ihnen überein, dass die Thüringer CDU-Regierung in den vergangenen Jahren viel für die Infrastrukturentwicklung in Südthüringen getan hat. Suhl ist u.a. mit der neuen Autobahn hervorragend angebunden und bietet mit der zentralen Lage in Deutschland einen guten Wirtschaftsstandort. Dies ist maßgeblich der Unionspolitik in Thüringen zu verdanken.
Suhl hat nach der Wende wesentlich größere Probleme gehabt wirtschaftlich wieder Fuß zu fassen als dies in anderen Region der Fall war. Zunächst muss man beachten, dass die Stadt in der DDR bewusst vergrößert wurde um somit ein Zentrum in Südthüringen entstehen zu lassen. Mit dem Bau großer Wohnanlagen und den in der DDR schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat die Stadt Suhl nach der Wiedervereinigung massiven Korrekturbedarf. Dies spiegelt sich bis heute in der bereits vollzogenen bzw. laut Prognosen noch anstehenden Abwanderung wieder.
Die CDU hat mit der nun bestehenden Infrastruktur für Suhl und Umgebung die Voraussetzungen für eine positive wirtschaftliche Entwicklung geschaffen. Trotz aller berechtigten Kritik muss man aber zur Kenntnis nehmen, dass sich gerade im Bereich Gewerbegebiet Suhl/Zella-Mehlis sowie dem Gewerbegebiet Friedberg eine positive Entwicklung eingestellt hat.
Suhl ist nicht mehr wie in der Vergangenheit durch größere Industriebetriebe geprägt, sondern hat sich eher zu einem Dienstleistungszentrum entwickelt. Handel und Tourismus spielen eine immer größere Rolle.
Dass es dennoch neben der Jagd- und Sportwaffenherstellung andere wichtige produzierende Zweige gibt zeigen zahlreiche innovative Unternehmen anderer Branchen: Maschinen- und Werkzeugbau, Fahrzeugteile, Elektrotechnik sowie Compact-Disks sind Beispiele der erfolgreichen Behauptung von Suhler Unternehmen am Markt.
Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, ist Suhl nach wie vor ein wichtiger Behördenstandort. Das Amtsgericht, das Arbeitsgericht, das Finanzamt und das Landesamt für Familie und Soziales
Ich darf Ihnen versichern, dass ich mich weiterhin aktiv dafür einsetzen werde, damit Suhl als Wirtschaftsstandort an Attraktivität gewinnt und die noch vorhandenen Schwierigkeiten überwunden werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Tankred Schipanski