Frage an Tankred Schipanski von Günther W. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Schipanski,
welchen Standpunkt vertreten Sie zur geplanten 380kV - Starkstromleitung, die Vattenfall durch Thüringen bauen will?
Falls Sie das Projekt befürworten, was sagen Sie dann Hauseigentümern, die eine enorme Wertminderung Ihrer Immobilien erfahren werden, wenn in unmittelbarer Nähe der Wohngebiete die Starkstromtrasse errichtet wird?
In Erwartung Ihrer Antwort verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
G. Walter
Sehr geehrter Herr Walter,
da ich erst kürzlich Kenntnis von den Anfragen erlangt habe, möchte ich mich vorab für die späte Beantwortung entschuldigen. Anfragen, die per Post oder E-Mail an mich herangetragen wurden, mussten nicht so lange auf eine Antwort warten.
Zu dem von Ihnen angesprochenem Thema möchte ich mich wie folgt äußern:
Sicherlich ist die neue Stromtrasse eine Belastung für die Region Thüringen und ich kann die Bedenken und Vorbehalte bezüglich der Durchführung des Vorhabens sehr gut verstehen.
Jedoch ist es unabdinglich, die energierechtliche Seite dieses Vorhabens zu betrachten und die damit verbundenen möglichen Vorteile ins Auge zu fassen. Leider kann dem Vorhaben die Notwendigkeit nicht gänzlich abgesprochen werden. Das Energiekonzept Europas verlangt zukünftig nach zusätzlicher Leistungskapazität, die durch solche Stromtrassen gewährleistet werden kann.
Es ist daher eine sorgfältige Abwägung zwischen den Bedürfnissen des Landes Thüringen und seiner Bürger sowie dem Erfordernis einer effizienten Energiepolitik zu treffen. Jüngst hat man sich nun auf eine Trassenbündelung geeinigt, die ich für einen guten Kompromiss zwischen den Interessen der Einwohner und den der Befürworter der Stromtrasse halte. Daran ist zu erkennen, dass Korrekturen in der Planung möglich sind und die Parteien weiter auf einen Konsens hinarbeiten sollten.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zufriedenstellend beantworten und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Tankred Schipanski