Sehr geehrte Frau Pantel, Meine Frage bezieht sich auf die Digitalisierung an Deutschen Schulen und ihre Stellungnahme dazu. PS: Was war früher ihr Lieblingsschulfach?
Sehr geehrte Frau H.,
vielen Dank für Ihr Interesse an einer Stellungnahme zur Digitalisierung an Schulen. Ich bin überzeugt, dass mit der Digitalisierung immense Chancen für Deutschland, seine Bürger und seine Wirtschaft verbunden sind - in Produktion, Verwaltung, im Arbeits- und Privatleben, und das betrifft selbstverständlich auch unser Bildungssystem. Als Ratsfrau unserer Stadt (2004 bis 2013) war mir eine gute Bildungslandschaft für Düsseldorf sehr wichtig. Düsseldorf wurde damals zum Vorbild und Vorreiter im Bereich der Digitalisierung. Die Bildungslandschaft und Ausstattung der Schulen ist in Deutschland sehr unterschiedlich. In Düsseldorf waren wir im bundesweiten Verhältnis mit der Digitalisierung an unseren Schulen schon sehr weit. Deshalb hatte ich Johanna Wanka, die damalige Bildungsministerin, nach Düsseldorf eingeladen, um mit ihr darüber zu sprechen, dass der Bund bei der digitalen Ausstattung der Schulen dringend helfen muss. Ich konnte sie davon überzeugen, dass sich der Bund an den Kosten zur Digitalisierung für alle Schulen beteiligt. Es wurde somit in Düsseldorf der Grundstein für den bundesweit bekannten Digitalpakt Schule gelegt, für den derzeit 6,5 Milliarden Euro zur Verfügung stehen.
Unser Problem ist, dass die Mittel aus dem Digitalpakt Schule nicht überall abgerufen werden. Jedes Bundesland hat eigene Förderrichtlinien und es herrscht eine Vielfalt an unklaren Zuständigkeiten. Die Mittel des Digitalpakts Schule können in NRW teilweise nur dann ausgezahlt werden, wenn alle Schulen in einem Stadtbezirk einen "Medienplan" abgegeben haben. Fehlt eine Schule, müssen alle anderen warten. Die Schulen selbst stellen keine Anträge, sondern die Schulträger. Betrieb, Support und Wartung bleibt dann Aufgabe der Schulen oder der Schulträger selbst, die das oftmals nicht leisten können. Das führt schon früh zu so vielen Hürden, dass die Digitalisierungsaufgaben nur sehr langsam bewältigt werden können. Im Buch von Friedrich Merz "Neue Zeit. Neue Verantwortung" wird diese Problematik rund um Bildung und Digitalisierung schön zusammengefasst (S.126-134). Grundsätzlich ist es sehr wichtig gewesen, erst einmal die Finanzierung für die Digitalisierung unserer Bildungslandschaft sicherzustellen. Jetzt müssen wir aber in der Umsetzung besser werden.
Unsere Forderung im Wahlprogramm, ein Digitalministerium zu gründen, ist sinnvoll, um Zuständigkeiten zu bündeln. Wir wollen, dass digitaler Fortschritt und Innovation im Dienste der Menschen stehen.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Pantel
PS: Mein Lieblingsfach in der Schule war Biologie.