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Sylvia Pantel
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Frage von Mia K. •

Hallo, Ich bin eine Schülerin von dem GSG und hatte mal eine Frage , bei uns in der Schule gibt es sehr viel Stunden Entfall, wegen Lehrer- und Raummangel. Was sagen Sie dazu ?

P.S:was halten Sie von Impfungen? Sind Sie schon geimpft?
LG Mia

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Antwort von
WerteUnion

Sehr geehrte Frau K.,

vielen Dank, dass Sie mich auf den Stundenentfall und den Lehrer- und Raummangel am Geschwister-Scholl-Gymnasium aufmerksam gemacht haben. Trotz dieser Umstände setzen Ihre Lehrerinnen und Lehrer sicher alles daran, einen guten Unterricht für Sie zu gestalten.

Nach Rücksprache mit Ihrer Schule wurde meinem Büro mitgeteilt, dass bei Ihnen an der Schule derzeit eine Lehrerversorgung von 94% besteht. Leider kam es in der Tat bei Ihnen in einzelnen Fächern zu Stundenausfällen. Insbesondere in den Naturwissenschaften, u.a. in Physik, ist es schwer, Vertretungslehrkräfte und neue Lehrerinnen und Lehrer anzuwerben.

Berichtet wurde mir von Gebäudesperrungen im Zuge von Umbaumaßnahmen am GSG, sodass ein temporärer Raummangel ebenfalls eine zutreffende Beschreibung für Ihre Situation ist. Ich werde die von Ihnen beschriebenen Probleme an die zuständigen Verantwortlichen unserer Stadtverwaltung weitergeben. Die Frage der Räumlichkeiten liegt in städtischer Verantwortung. Deshalb werde ich gerne bei der Stadt Düsseldorf nachfragen, wie der aktuelle Sachstand ist, und Ihnen eine Rückmeldung dazu geben.

Schulpolitik ist "Ländersache", das heißt die Zuständigkeit für das Thema der Unterrichtsversorgung liegt beim Schulministerium in Nordrhein-Westfalen. Lehrermangel ist leider kein neues Thema, sondern das Problem hat unsere Landesregierung von ihrer Vorgängerregierung geerbt. Die neue CDU/FDP-Landesregierung sah sich 2017 mit massivem Unterrichtsausfall in vielen Teilen von Nordrhein-Westfalen konfrontiert. Deshalb haben wurde im NRW-Koalitionsvertrag von CDU und FDP für den Zeitraum 2017 bis 2022 folgendes niedergeschrieben: "Das Gymnasium darf nicht weiter benachteiligt werden. Wir werden den Bildungsauftrag der Gymnasien stärken. Das Ziel ist die vollumfängliche Studierfähigkeit der Abiturientinnen und Abiturienten. Hierzu werden wir die MINT-Fächer stärken und den Ausbau der Kooperationen mit den Hochschulen des Landes und denen des benachbarten Auslands vorantreiben." Zudem wurde eine "105% Lehrerversorgung" als mittelfristiges Ziel formuliert.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Landesregierung gegen den Lehrermangel seit 2017 verschiedene lang-, mittel- und kurzfristige Maßnahmen beschlossen. Insgesamt wurden in NRW vier Maßnahmenpakete auf den Weg gebracht und umgesetzt. So wurde z.B. die Studienplatzkapazitäten für den Lehrerberuf an den Hochschulen erhöht und viele Möglichkeiten für Seiteneinsteiger in den Lehrerberuf geschaffen. Das gilt z.B. für Personen mit Lehramtsabschlüsse in anderen EU-Ländern oder mit Masterabschlüssen an Fachhochschulen. Das wird von durch großangelegte Werbekampagnen für den Lehrerberuf in Nordrhein-Westfalen begleitet. Damit konnten bereits über 5.362 Stellen (Stand: Juli 2021) besetzt werden, die sonst unbesetzt geblieben wären.

Die neuen Einstellungen und Weiterbeschäftigungen setzen sich wie folgt zusammen:

1.) Seiteneinstieg Grundschule: 983,

2.) Sek-II-Lehrkräfte in Grundschule: 684,

3.) Sek-II-Lehrkräfte in Sek-I: 376,

4.) Neuausrichtung Inklusion: 1.322,

5.) Pensionäre: 541,

6.) Vorgriffsstellen für den prognostizierten Bedarf an Gymnasien: 1.163,

7.) sachgrundlose Befristungen: 293,

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Insgesamt: 5.362 Stellen

Ohne diese Maßnahmen wäre es bei einem noch größeren Unterrichtsausfall in NRW geblieben. Die Lehrerinnen und Lehrer der besetzten 5.362 Stellen wären nicht an unseren Schulen tätig und Millionen Unterrichtsstunden nicht zustande gekommen. Bessere und flexiblere Gesetze für Nordrhein-Westfalen haben also bereits geholfen, den Lehrermangel aktiv zu bekämpfen. Weitere Informationen zu allen Maßnahmen finden Sie auf der Seite des NRW Schulministeriums unter: https://www.schulministerium.nrw/unterrichtsversorgung

Für die Zukunft bleibt es wichtig Fachkräfte der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften [Biologie, Chemie, Physik], Technik, ...) für die wichtige Arbeit an den Schulen zu gewinnen - und allgemein die MINT-Bildung zu stärken. Obwohl Bildung - wie oben angesprochen - in den Kompetenzbereich der Bundesländer fällt, haben wir im Deutschen Bundestag einen MINT-Aktionsplan des Bundesbildungsministeriums beschlossen - und dafür erforderliche Mittel in Millionenhöhe zur Verfügung gestellt. Wir bündeln hier verschiedene Fördermaßnahmen zur MINT-Bildung, z.B. für gut ausgebildeten Nachwuchs in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Bis 2022 investieren wir für den MINT-Aktionsplan rund 55 Millionen Euro. Über den massiven Ausbau der Nachmittagsangebote durch bundesweite MINT-Cluster sollen Sie als Schülerinnen und Schüler leichter Zugang zu MINT-Bildungsangeboten finden und für Berufsperspektiven begeistert werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Bildungsministeriums: https://www.bmbf.de/bmbf/de/home/_documents/mint-aktionsplan.html

Meine Erfahrung ist, dass es immer hilft, sich ohne Scheu mit konkreten Problemen an alle zuständigen Politikerinnen und Politiker zu wenden - so wie Sie es auch hier über Abgeordnetenwatch getan haben. Bitte behalten Sie sich diese gute Eigenschaft bei! Über den Stundenausfall am GSG und Ihre freundliche Nachricht werde ich - wie versprochen - die zuständigen Stellen informieren, nachfragen und Ihnen dazu eine Rückmeldung geben.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Sylvia Pantel

PS: Zu Ihrer Frage: "Was halten Sie von Impfungen? Sind Sie schon geimpft?"

Ja, ich bin bereits geimpft. Die Bundesregierung hat eine Impfempfehlung ausgesprochen. Die Impfung ist jedoch freiwillig und sollte auch freiwillig bleiben. Es gibt viele gute Gründe, sich impfen zu lassen, und viele Menschen haben dies bereits getan. Die bisherigen Impfungen sind nicht durch eine Impfpflicht zustande gekommen. Deshalb sehe ich auch keinen Grund, eine solche Maßnahme nachträglich einzuführen. Die Impfbereitschaft sollte nicht erzwungen, sondern durch gute fachliche Aufklärung über Wirksamkeit und Risiken erhöht werden.