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Sylvia Pantel
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Frage von Thomas M. •

Frage an Sylvia Pantel von Thomas M.

Guten Tag Frau Pantel,

ich würde gerne erfahren aus welchem Grund sie für die Zulassung der genetisch veränderten Maissorte 1507 in Europa und Deutschland sind. Ich verstehe das es Gentechnik ermöglichen kann Hunger zu verhindern aber leider liegen die Fakten bei dieser Sorte anders:
Das Züchtungsziel dieser Sorte war es zum einen durch die Produktion eines Insektizids "resistent" gegen einen Schädling zu werden. Dies ist Augenwischerei den es ist inzwischen belegt das es hierdurch zu einem derart hohen Selektionsdruck kommt das die Wirkung verpufft und die Schädlinge ihrerseits Resistenzen entwickeln.
Dem anfänglich reduziertem Pestizid Eintrag steht somit ein langfristig(~5Jahre) höherer Eintrag gegenüber, welcher Umwelt und Gesundheit gefährdet.
Ich bin nicht grundsätzlich gegen Gentechnik aber sie sollte nachhaltig sein.

Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Maier

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Maier,

Ihre Frage bezieht sich wohl zunächst auf meine Ablehnung im Deutschen Bundestag bei der Abstimmung über einen Antrag der Fraktion Bündnis90/DieGrünen am 30. Januar 2014. Der Antrag forderte die Bundesregierung auf, den Vorschlag der Europäischen Kommission zur Zulassung des Anbaus der gentechnisch veränderten Maislinie 1507 abzulehnen.

Hierbei stellte sich zunächst nicht die grundsätzliche Frage, ob ich mich für oder gegen Gentechnik in Lebensmitteln ausspreche. Nach meinem Dafürhalten können wir mündigen Landwirten, Bürgern und Konsumenten die Wahlfreiheit zutrauen, wie sie mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln umgehen wollen. Ich teile aber auch grundsätzlich Ihre Meinung und lehne Gentechnik nicht prinzipiell ab.

Der Grünen-Antrag wurde von der Mehrheit im Deutschen Bundestag abgelehnt, da er unzureichend begründet war. So befürchtet der Antrag, dass es durch eine Zulassung der Maissorte "1507" zu einer Erhöhung von Glufosinatanwendungen kommt. Eine Anwendung von glufosinathaltigen Pflanzenschutzmitteln in Mais ist jedoch in Deutschland seit November 2013 nicht mehr zugelassen. Gleichzeitig hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sechs befürwortende Stellungnahmen zur Zulassung der neuen Maissorte abgegeben. Dies dokumentiert, dass der Antrag aus wissenschaftlicher Sicht sehr sorgfältig bewertet wurde. Die Stellungnahme der EFSA vom 18. Oktober 2012 enthält auch Empfehlungen zum Risikomanagement zur Vermeidung einer möglichen Entwicklung von Resistenzen (die Stellungnahme der EFSA finden Sie hier: http://www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/doc/2934.pdf). Auch dies wurde in dem Grünen-Antrag nicht berücksichtigt.

Nun ist es kein Geheimnis, dass es in der Frage, wie mit dem Vorschlag der Kommission umzugehen sei, innerhalb der Bundesregierung unterschiedliche Auffassungen gab. In einem solchen Fall ist es gängige und vernünftige Praxis, dass sich die Bundesregierung auf europäischer Ebene mit ihrer Stimme enthält - also weder zustimmt, noch ablehnt. So hat sich die Bundesregierung nachvollziehbar am 11. Februar verhalten.

Aber lassen Sie mich noch ein Wort zu der von Ihnen angesprochenen Problematik von Resistenzen sagen: Das Problem, dass Schädlinge Resistenzen entwickeln ist kein, durch Gentechnik neu entstandenes Problem. Auch bei einem Einsatz von Pflanzenschutzmittel aus dem Ökolandbau oder aus der chemischen Industrie besteht die Gefahr, dass Schädlinge resistent werden. Insofern ist auch hier der verantwortungsbewusste Landwirt gefordert.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen damit mein Abstimmungsverhalten erklären.

Mit freundlichen Grüßen,

Sylvia Pantel