Frage an Sylvia Lehmann von Thorsten W. bezüglich Verkehr
Wie stehen Sie zum BER, der definitiv am falschen Standort geplant wurde?
Schönefeld war auf dem letzten Platz des Brandenburger Raumordnungsverfahrens.
Die Argumente, falls es welche gibt, für den sogenannten Konsensbeschluss, besser Hinterzimmerbeschiss an den Bürgern, wurden nie öffentlich gemacht. Ich vermute Grundstücksschiebereien Anfang der 90er Jahre!
Kennen Sie den Standpunkt des BVBB zur erneuten Standortsuche und Nachnutzung des BER?
Es muss sofort mit der Planung in Sperenberg begonnen werden um mittel-
oder zumindest langfristig einen zukunftssicheren, rentablen und ausreichen dimensionierten Flughafen zu haben.
Ich für meinen Teil lehne auch die sog. neuen 200EUR-Schalldämmlüfter ab. Ich lasse nicht meine Fassade perforieren. Die Lüfter nehmen innen eine Menge Platz weg. Die Kabel werden auf Putz verlegt. Den Strom muss man selbst tragen. Die Bürger werden mit Billiglösungen abgespeist. Außerdem ist auch bei geschlossenen Fenstern der Lärm zu hören. Die Schalldämmung von Poroton ist nicht sonderlich gut. Das wird bei den neuen Passivhäusern erst recht der Fall sein. Eine elegantere Entlüftung durch Kanäle über das Dach wird aus Kostengründen abgelehnt. Schallschutz nutzt mir zudem nichts, wenn ich, wie viele, meinen Garten nutzen will! Die 4000€ Ausgleich für die noch härter betroffenen sind ein Witz. Im Moment bekommen wir durch die erneute Sanierung der Nordbahn einen kleinen Vorgeschmack, wie es später sein wird, nur das die Maschinen im Minutentakt den Ort überfliegen. Es wird munter nach 23:00 ....23:30 geflogen und das nach meinem Empfinden kreuz und quer. Ein echtes Nachtflugverbot gibt es nicht, auch nicht später.
Die Grünen werben in Berlin mit dem Slogan "Hol Dir die Stadt zurück" in Bezug auf die Tegelschließung aber dass die Westberliner entlastet werden und der Fluglärm in den Osten verlagert wir, damit hat niemand ein Problem! Die Politikverdrossenheit ist vorprogrammiert!
Sehr geehrter Herr W.
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworten möchte.
Die Schilderung Ihrer persönlichen Situation als vom Fluglärm in Eichwalde Betroffener kann ich – auch nach zahlreichen Gesprächen in den vergangenen Wochen – sehr gut nachvollziehen. Einen völlig neuen Standort für den Flughafen halte ich jedoch für nicht realistisch. Daher werde ich mich im Deutschen Bundestag zukünftig dafür einsetzen, das Lebensumfeld der vom Fluglärm Betroffenen qualitativ zu verbessern und mich für bestmöglichen Lärmschutz und zum Beispiel auch Schutz vor Ultrafeinstaubbelastungen einsetzen.
Außerdem wurde das Thema „Schutz der Bevölkerung vor Verkehrseinflüssen“ vor kurzem im Kreistag Dahme-Spreewald diskutiert, dem ich ebenfalls angehöre. Dem Kreistag lag eine entsprechende Petition zur Entscheidung vor. Im Ergebnis haben wir – unter anderem – beschlossen, den Landrat zu bitten, eine öffentliche Veranstaltung zu diesem Thema durchzuführen, in deren Rahmen sicher auch die von Ihnen genannten Themen erörtert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Lehmann