Frage an Syelle Hachmann von Marvin H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Hachmann,
ich bin 31 Jahre alt und bin erst seit letztem Jahr Wahl-Hamburger mit Wohnsitz in Winterhude. Nach meiner Banklehre und meinem Studium in Köln war ich beruflich in Prag, London und Frankfurt tätig und arbeite nun als Unternehmensberater für eine international tätige Bank im Segment Mittelstand. Z.Zt. stehe ich in einer Fernbeziehung und habe aus einer vorhergehenden Beziehung einen 10-jährigen Sohn, der in Schwerin lebt und den ich alle 2 Wochen sehe.
Ich kenne mich mit den politischen Programmen, der in Hamburg ansässigen Parteien, nicht wirklich aus und frage Sie daher, warum ich Ihnen am 24. Februar meine Stimme geben soll.
Insbesondere möchte ich von Ihnen wissen, ob Sie zu dem am 01.01. in Kraft getretenen Nicht-raucher-gesetz stehen oder es in Zukunft in Frage stellen (so wie es einige Politiker in letzter Zeit publiziert haben).
Ich bin auf Ihre Antwort sehr gespannt und freue mich darauf.
Mit freundlichen Grüssen
M. H.
Sehr geehrter Herr Hackstein,
vielen Dank für Ihr Interesse an der GAL und meiner Person.
Als drittplatzierte Kandidatin der GAL im Wahlkreis Winterhude-Eppendorf für die Bürgerschaft habe ich kaum Chancen, aber meine Kandidatur für einen Sitz in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord ist recht aussichtsreich. Und hier möchte ich mich für Sie und alle anderen BürgerInnen unseres Bezirks einsetzen.
Die GAL setzt sich selbstverständlich auch weiterhin für den Schutz der Natur und der Umwelt ein. So fordern wir z.B., dass jeder gefällte Baum durch eine Neuanpflanzung ersetzt wird. Darüber hinaus wollen wir dafür sorgen, dass der Radverkehr mehr gefördert wird und dass die Straßen von allen Verkehrsteilnehmern gleichberechtigter genutzt werden können ("Shared Space"). Mit dem Konzept "9 macht klug" wollen wir allen Kindern die Möglichkeit geben, bis zur neunten Klasse gemeinsam eine Schule zu besuchen, die als Ganztagsschule konzipiert sein sollte. In Skandinavien hat dieses Modell große Erfolge erzielt. Die Kultur ist uns wichtig, daher fördern wir u.a. die soziokulturelle Zentren und die Geschichtswerkstätten in unserem Bezirk. Und auch die Gleichberechtigung aller ist uns wichtig, Nachteile aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Alter, sexueller Orientierung, geistiger oder physischer Beeinträchtigungen nehmen wir nicht hin. Barrierefreiheit ist da nur ein Punkt, für den wir uns engagieren.
Es gibt natürlich noch viele weitere Punkte, die hier aufzuzählen den Rahmen sprengen würde. Gern erläutere ich Ihnen im persönlichen Gespräch unsere politischen Ziele. Am Freitag, dem 08.02.2008, können Sie mich von 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr am Winterhuder Markt (vor der Haspa) kennen lernen und mir alle Fragen stellen, die ich Ihnen hier nicht beantworten kann.
Und um auf Ihre spezielle Frage nach meiner Haltung zum Nichtraucherschutzgesetz zu kommen: Grundsätzlich finde ich das Gesetz gut, allerdings sehe ich auch gewisse Probleme, und damit meine ich nicht nur die in der letzten Zeit ausführlich in der Presse diskutierte Thematik (Helmut Schmidt und seine Missachtung des Gesetzes, Denunziantentum etc.). Das Verbot des Rauchens in Restaurants halte ich für sehr sinnvoll, denn selbst RaucherInnen fühlen sich beim Essen durch Zigarettenqualm häufig gestört. Bei der "Kneipe an der Ecke" wird die Einhaltung des Gesetzes sicherlich schwieriger sein. Ich vermute, dass es in den nächsten Wochen und Monaten auf diesem Gebiet noch Nachbesserungen geben wird. In allen anderen öffentlichen Gebäuden sollte aber mit Nachdruck auf die Einhaltung des Gesetzes geachtet werden, um NichtraucherInnen vor dem Qualm und dessen bekannten Gefahren zu schützen. Ich hoffe, dass sich die Lager der NichtraucherInnen und RaucherInnen in Zukunft nicht allzu sehr bekämpfen, sondern dass vielmehr ein friedliches und konstruktives Miteinander möglich ist.
Herzliche Grüße!
Syelle Hachmann, GAL-Nord