Frage an Sven Lehmann von Elke B. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Lehmann,
erfreut habe ich gelesen, dass auch im nächsten Jahr die Renten wieder um ca. 3 % steigen sollen. Es gibt jedoch ein kleines Problem. 3% sind bei 600 Euro nur 18 Euro, bei 1500 Euro jedoch 45 Euro. So werden immer mehr Rentner in die Grundsicherung getrieben. Der Unterschied zwischen Arm und Reich steigt weiter. Oder gibt es, in der Öffentlichkeit unbekannt, eine Untergrenze? Wenn nicht, warum nicht? Wenn soziale Gerechtigkeit politisch gewollt ist, lassen sich Wege finden und Gesetze ändern! Wie stehen Sie dazu?
Mit freundlichen Grüßen
E. B.
Sehr geehrte Frau B.,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 11.11.2018, in der Sie uns Ihren Standpunkt zu den Rentensteigerungen mitteilen.
Dass die Renten um einen prozentualen Anteil steigen, ist Ausdruck des die Rentenversicherung konstituierenden Prinzips der Äquivalenz, nach der höhere Beiträge auch zu höheren Rentenleistungen führen. Allerdings ist die Rentenversicherung als Sozialversicherung auch ein Instrument des sozialen Ausgleichs. Das zeigt sich zum Beispiel an den Erwerbsminderungsrenten, bei denen die Leistungen in der Regel auf vergleichsweise geringen Beiträgen beruhen.
Wir Grünen wollen den solidarischen Charakter der Rentenversicherung stärken. Deshalb setzen wir uns unter anderem dafür ein, dass Altersarmut in Zukunft vermieden wird - mit der Grünen Garantierente. Eine Garantierente im Rahmen der Rentenversicherung kann gewährleisten, dass alle Menschen, die den größten Teil ihres Lebens versichert waren, gearbeitet, Kinder erzogen, andere Menschen gepflegt oder sonstige Anwartschaften in der Rentenversicherung erworben haben, im Alter eine Rente beziehen, die oberhalb der Grundsicherung liegt. Nach heutigem Stand wollen wir jeder und jedem langjährig Versicherten eine Rente von gut 960 Euro garantieren. Betriebliche und private Altersvorsorge werden dabei nicht angerechnet.
Mit freundlichen Grüßen
i.A.
Dennis Mateskovic