Frage an Sven Hagemann von Jan W. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Hagemann,
vor kurzer Zeit hatte ich die Gelegenheit an einer Besichtigung von Schacht Konrad teilzunehmen. Im Rahmen dieser Besichtigung musste ich erfahren, dass in Schacht Konrad im wahrsten Sinne des Wortes „Arbeitsplätze schlummern“. Uns Besuchern wurde berichtet, dass durch eine endgültige Inbetriebnahme mehrere Arbeitsplätze geschaffen würden und das diese Arbeitsplätze über sehr lange Zeit erhalten bleiben würden. Wie können Sie, angesichts der Tatsache, dass jeder neue Arbeitsplatz in Zeiten wie diesen von Bedeutung ist, diese Politik Ihrer Partei gutheißen?
Sehr geehrter Herr Wagner,
die Aussage der Werksleitung von Schacht Konrad ist natürlich richtig: Arbeitsplätze würden bei Inbetriebnahme mit Sicherheit entstehen. Diese trifft aber für jeden potentiellen Endlager-Standort zu und ist kein Argument gerade Schacht Konrad in Betrieb zu nehmen.
Wir Grünen setzen hingegen darauf, im Zuge eines transparenten und ergebnisoffenen Verfahrens einen bestmöglichen Endlager-Standort für alle Arten radioaktiven Abfalls zu finden. Wir wenden uns damit gegen das Hinterzimmer-Standort-Gepokere, das in den 60er und 70er Jahren zu so zweifelhaften Endlagern bzw. Endlagerprojekten wir Morsleben, Asse II und Gorleben geführt hat. Auch Schacht Konrad wurde so "gefunden". Das erste deutsche Endlager, Asse II bei Wolfenbüttel säuft gerade ab: der schlimmste hydrologische Störfall, der Zutritt von Wasser in der unmittelbaren Nachbetriebsphase findet hier schon statt. Morsleben ist in Teilen einsturzgefährdet usw. Wie haben bessere Standorte in Deutschland und die brauchen wir auch für den gefährlichsten Abfall, den unsere Gesellschaft produziert.
Mit freundlichen Grüßen,
Sven Hagemann