Frage an Sven Giegold von Christine S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Wie steht es um unsere Nahrung, um unsere Umwelt? Die Nahrungsmittel haben unzureichend Nährstoffe, um den Menschen wirklich Lebensmittel zu sein. Die Haltung von Tieren ist grauenvoll, nur leider für die meisten Menschen so nicht vorstellbar. Die niedrigen Preise für Fleisch- und Wurstwaren alarmieren sie nicht. Was Tun sie, um das Wissen dazu unter die Menschen zu bringen und in Lehrplänen aller Bildungseinrichtungen zu verbreiten.
Wie werden gesunde, nährstoffreiche Lebensmittel in allen stationären Einrichtungen wie Kindereinrichtungen aller Altersklassen, in Krankenhäusern, Kureinrichtungen und Senioreneinrichtungen? Ernähren Sie Ihre Angehörigen auch so und wundern sich über all die Krankheiten?
Sehr geehrte Frau Stange,
ich lebe selbst vegetarisch und bestehe auf einem vegetarischen und möglichst ökologischen Buffet, wenn ich selbst Veranstaltungen organisiere.
Wir streiten und werben für eine vielfältige, nachhaltige, regional verankerte, bäuerliche Landwirtschaft, die Natur und Tiere schont und gesundes Essen für uns alle erzeugt. Wir wollen eine konsequente Neuausrichtung hin zu einer europäischen Agrar- und Ernährungspolitik, die im Einklang ist mit den Zielen der EU in der Klima-, Umwelt-, Verbraucher*innen- und Entwicklungspolitik. Zudem möchten wir die vielfältigen Kulturlandschaften in Europa und lebendige ländliche Räume mit zukunftsfesten Betrieben erhalten und das Höfesterben stoppen. Deswegen streiten wir für die europäische Agrarwende: für den Aufbau einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion, die sowohl eine gesunde Ernährung sichert als auch hohen Umwelt- und Tierschutzstandards genügt, faire Preise für die Landwirt*innen erzielt und eine vielfältige Agrarstruktur fördert.
Gerade angesichts der Klimakrise brauchen wir eine Abkehr von den großen Tierbeständen. Neben den ökologischen Problemen wird schlicht die Futtergrundlage zu knapp, wenn wir nicht alle Ziele der Welternährung und des Naturschutzes über Bord werfen wollen.
Deshalb sollten alle Förderungen daran gekoppelt werden, dass die Anzahl der Tiere pro Fläche begrenzt wird. Ein Betrieb sollte also nur so viele Tiere haben, wie er mit dem Ertrag seiner Flächen grundsätzlich ernähren kann.
Wir wollen eine kreislaufbasierte Landwirtschaft, die überwiegend regional verortet ist, anstatt das Futter aus Übersee zu beziehen. Wir halten Tiere in sehr großer Zahl, um sie zu töten und zu essen. Daraus ergibt sich eine ethische Verpflichtung. Viel zu häufig konkurrieren die EU-Länder um die niedrigsten Preise und reduzieren so die Tierschutzstandards. Wir wollen hingegen, dass die EU alle Tiere durch neue Gesetzgebung und ordnungsgemäße Durchführung bestehender Regelungen schützt. Wir wollen den Tierschutz bei Zucht, Haltung, Transport und Schlachtung innerhalb von zehn Jahren durch ordnungsrechtliche Vorgaben erheblich verbessern, sodass Tierhaltung an den Bedürfnissen der Tiere orientiert ist. Tierprodukte, die den EU-Tierschutzstandards nicht entsprechen, sollen nicht mehr in die EU importiert werden. Zudem sollte eine pflanzliche Ernährung unter anderem durch Aufklärungsarbeit und gezielte Angebote gefördert werden.